Dsjatlawa (Dyatlovo)
Erstmals wurde der Ort in Handschriften aus dem Jahr 1498 erwähnt, als ihn der polnische König Johann I. als Lehen dem ruthenischen Fürsten Konstantin Iwanowitsch Ostroschski überwies, der dort später ein hölzernes Schloss erbaute. Im 17. Jahrhundert gehörte der Ort zum Besitz von Lew Sapieha, der auf dem Hauptplatz den Bau einer katholischen Kirche anordnete. Die Kirche wurde 1646 geweiht, nach einem Brand 1743 erneuert und steht bis heute. Während des Großen Nordischen Krieges gegen die Schweden stattete Zar Peter der Große im Januar 1708 dem Ort einen einwöchigen Besuch ab. Im 18. Jahrhundert war die Kleinstadt im Besitz des polnischen Adligen Stanisław Sołtyk, der hier 1751 eine barocke Residenz errichtete. Nach den Teilungen Polens gehörte der Ort bis nach dem Ersten Weltkrieg zu Russland.
In der Zwischenkriegszeit lag das damalige Zdzięciół (heute Dsjatlawa) im östlichen Teil Polens. Es war ein „Schtetl“, das heißt eine Kleinstadt mit einer Bevölkerungsmehrheit von etwa 75 % polnischer Juden. Nach der sowjetischen Besetzung Ostpolens am 17. September 1939 gehörte der Ort zur Woiwodschaft Nowogródek, bis zum Beginn des deutsch-sowjetischen Krieges im Juni 1941.
Im Holocaust errichteten die deutschen Behörden im Februar 1942 ein Ghetto für die Juden aus der Umgebung. Am 30. April und 6. August 1942 wurden durch Deutsche unter Mithilfe von litauischen und weißrussischen Polizisten drei- bis fünftausend Juden erschossen.
Karte (Kartografie) - Dsjatlawa (Dyatlovo)
Karte (Kartografie)
Land (Geographie) - Belarus
Flagge von Belarus |
Seit 1994 ist Aljaksandr Lukaschenka (im deutschen Sprachraum nach der russischen Transkription meist Alexander Lukaschenko geschrieben) der autoritär und repressiv regierende Präsident von Belarus, weshalb das Land häufig als „letzte Diktatur Europas“ bezeichnet wurde. Den mutmaßlichen Ergebnisfälschungen der Präsidentschaftswahl in Belarus 2020 im August folgten wochenlange landesweite Proteste und Streiks gegen Lukaschenkas Regierung. Die Demonstrationen wurden mit äußerster Brutalität niedergeschlagen. Das Büro des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte sprach im September 2020 davon, dass man Berichte von über 450 dokumentierten Fällen von Folter und Misshandlungen erhalten habe.
Währung / Sprache
ISO | Währung | Symbol | Signifikante Stellen |
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BYN | Belarussischer Rubel (Belarusian ruble) | Br | 2 |
ISO | Sprache |
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BE | Belarussische Sprache (Belarusian language) |
RU | Russische Sprache (Russian language) |