Québec
Québec liegt im Osten Kanadas zwischen der Hudson Bay und der Grenze zu den Vereinigten Staaten entlang des Sankt-Lorenz-Stroms (französisch Fleuve Saint-Laurent).
Die Bevölkerung umfasst 8,52 Millionen Einwohner, die Quebecer (französisch Québécois) und ist damit die zweit-bevölkerungsreichste Provinz Kanadas nach Ontario. Québec ist die einzige Region des nordamerikanischen Festlandes mit einer französischsprachigen Mehrheit. Obwohl in Kanada sowohl die englische als auch die französische Sprache Amtssprachen sind, ist die ausschließliche Amtssprache der Provinz Québec das Französische. Die Hauptstadt der Provinz heißt ebenfalls Québec; die größte Stadt ist Montreal. 2006 wurden die Quebecer offiziell als „Nation in einem vereinten Kanada“ anerkannt. Eine Nation kann sich auf das Völkerrecht berufen, das häufig als „internationales Recht“ bezeichnet wird, eine ethnische Gruppe hingegen nur auf Minderheitenschutz. Ebenfalls als Nationen (First Nations/Premières Nations) werden im offiziellen Sprachgebrauch ein Teil der Ureinwohner Kanadas bezeichnet.
Die Québecer Politik ist von einer permanenten Debatte um die Rolle der Frankophonie im mehrheitlich anglophonen Kanada geprägt, aus der viele Bemühungen um eine größere Souveränität Québecs hervorgehen, die von erweiterten Kompetenzen über eine Assoziation mit Kanada bis hin zu einer vollständigen Sezession reichen. 1980 und 1995 hielt die Provinz Referenden über eine Unabhängigkeit ab, die allerdings beide knapp scheiterten.
Zur indigenen Bevölkerung Québecs zählen 39 anerkannte First Nations (Indianer), die sprachlich zu den Gruppen der Irokesen (wie etwa Mohawk, Wyandot) und Algonkin (Cree, Mi'kmaq) zählen, sowie die Inuit mit der Sprache Inuktitut.
Québec liegt im Osten Kanadas und grenzt im Westen an die Provinz Ontario und die Hudson Bay, im Osten an die Provinzen Neufundland und Labrador und New Brunswick sowie den Sankt-Lorenz-Golf, im Süden an die Vereinigten Staaten (Bundesstaaten Maine, New Hampshire, Vermont, New York) sowie im Norden an der Hudsonstraße an Nunavut. Die Provinz ist sehr ausgedehnt – etwa dreimal so groß wie Frankreich – und sehr dünn besiedelt. Höchster Punkt ist der Mont D'Iberville (1652 m bzw. 5420 Fuß), bei den englischsprachigen Kanadiern als Mount Caubvick bekannt, der in den Torngatbergen auf der Grenze zwischen Quebec und Neufundland und Labrador gelegen ist. Auf der Seite von Quebec liegt allerdings lediglich der etwa 30 cm niedrigere Nebengipfel mit 5419 Fuß Höhe, während sich der 5420 Fuß hohe eigentliche Gipfel des Mount Caubvick circa 10 Meter nordöstlich von der Provinzgrenze Quebecs befindet und damit vollständig auf dem Gebiet von Labrador liegt.
Der Sankt-Lorenz-Strom, der die Provinz in großem Maße prägt, gehört als Ausfluss der Großen Seen zu den mächtigsten Flüssen der Welt. Im 17. und 18. Jahrhundert ermöglichte er den französischen Forschern und Siedlern einen leichten Zugang vom Atlantischen Ozean ins Landesinnere. Seit 1959 bildet er einen Teil des Sankt-Lorenz-Seewegs. Nordöstlich der Provinzhauptstadt Québec weitet sich der Fluss zum weltweit größten Ästuar aus und mündet schließlich in den Sankt-Lorenz-Golf. Die größte Insel in diesem Golf und größte Insel der Provinz ist Anticosti nördlich der Gaspésie-Halbinsel.
Die mit Abstand am dichtesten besiedelte Region ist das Sankt-Lorenz-Tiefland, das sich vom Südwesten entlang des Stroms in Richtung Nordosten über Montreal und Trois-Rivières bis zum Ballungsgebiet der Stadt Québec erstreckt. Die Landschaft ist flach und tief gelegen, mit Ausnahme einiger felsiger Hügel aus magmatischen Gestein bei Montréal, die als Montérégie-Hügel bezeichnet werden. Die jüngsten Sedimentablagerungen entstanden vor rund 14.000 Jahren, als am Ende der Würmeiszeit das seichte Champlainmeer aufgefüllt wurde. Die Kombination aus fruchtbarem Boden und dem mildesten Klima der Provinz machen das Tal zur landwirtschaftlich am meisten genutzten Region.
Mehr als vier Fünftel der Fläche Québecs liegen auf der Labrador-Halbinsel, die zum Kanadischen Schild gehört. Die Landschaft ist überwiegend unwirtlich und sehr dünn besiedelt, weist aber reiche Vorkommen an Bodenschätzen und große Wasserkraftressourcen auf. Der am nördlichsten gelegene Teil, die Region Nunavik auf der Ungava-Halbinsel, besteht aus arktischer Tundra. Weiter südlich schließt sich ein mehrere hundert Kilometer breiter Streifen mit borealem Nadelwald an. Die Begrenzung des Schilds bilden die Laurentinischen Berge, einer der ältesten Gebirgszüge der Welt. An der südöstlichen Grenze der Provinz erstrecken sich die Appalachen, die von Mischwäldern bedeckt sind.
Karte (Kartografie) - Québec
Karte (Kartografie)
Land (Geographie) - Kanada
Flagge Kanadas |
Die Besiedlung durch die First Nations begann spätestens vor 12.000 Jahren, die Inuit folgten vor rund 5.000 Jahren. Spätestens im 11. Jahrhundert und erneut ab dem späten 15. Jahrhundert erreichten Europäer das heutige Gebiet des Staates und begannen um 1600 mit der Kolonisierung. Dabei setzten sich zunächst Franzosen und Engländer fest. Damals breitete sich die Bezeichnung „Canada“ aus, ursprünglich der Name eines Irokesendorfes. Frankreich trat 1763 seine Kolonie Neufrankreich an Großbritannien ab (siehe unten). 1867 gründeten drei britische Kolonien die Kanadische Konföderation. Mit dem Statut von Westminster erhielt der Staat 1931 gesetzgeberische Unabhängigkeit; weitere verfassungsrechtliche Bindungen zum Vereinigten Königreich wurden 1982 aufgehoben.
Währung / Sprache
ISO | Währung | Symbol | Signifikante Stellen |
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CAD | Kanadischer Dollar (Canadian dollar) | $ | 2 |
ISO | Sprache |
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EN | Englische Sprache (English language) |
FR | Französische Sprache (French language) |
IU | Inuktitut (Inuktitut) |