Warschau (Warsaw)
Beidseitig am Strom der Weichsel (pln. Wisła) in der Woiwodschaft Masowien gelegen, stellt sie das Zentrum der zweitgrößten Agglomeration Polens mit rund 3,5 Mio. Einwohnern dar. Ihr Stadtgebiet gliedert sich in 18 Stadtbezirke, unter denen Śródmieście (Stadtmitte) die Innenstadt ausmacht und das UNESCO-Welterbe der wiederaufgebauten Warschauer Altstadt beherbergt.
Nach volkstümlicher Überlieferung war Warschau ursprünglich eine abgelegene kleine Fischersiedlung am Ufer der Weichsel. Sie soll vom armen Fischer Warsz und seiner Frau Sawa gegründet worden sein. Sawa soll der Erzählung nach eine im Fluss beheimatete Meerjungfrau gewesen sein (siehe Wappen der Stadt Warschau), die sich in den Fischer verliebt hat.
Warschau wurde erstmals im Jahr 1241 in der lateinischen Ausfertigungsformel einer Schenkungsurkunde erwähnt (actum et datum Varschevie, also „verfügt und ausgegeben zu Warschau“), aus dem späteren Mittelalter überlieferte Namensformen sind unter anderem Warseuiensis (1321, lateinisches Adjektiv), Varschewia (1342) und Warschouia (1482).
Die Etymologie des Toponyms ist ungeklärt. Am gängigsten ist die unter anderem von Aleksander Brückner favorisierte Hypothese, dass der Name der Stadt auf die Genitivform des Eigennamens Warsz zurückgeht und folglich so viel wie „[Dorf/Gut] von Warsz“ bedeutet; allerdings ist dieser Vorname seinerseits kaum belegt und in seiner Herleitung unsicher, möglicherweise handelt es sich um eine Kurzform von Warcisław. Der mutmaßliche Eigentümer und Namensgeber der Siedlung dürfte im Bereich der heutigen Stadtviertel Solec und Mariensztat begütert gewesen sein und mag ein Angehöriger des Adelsgeschlechts der Rawa oder Rawicz gewesen sein.
Andere Autoren vermuten einen baltischen Ursprung des Namens, wobei sich eine ganze Reihe Etyma zum Vergleich anbieten, etwa das Adjektiv *virš-ī’n- „oberer“ (vgl. litauisch viršùs „Höhe, Spitze, Gipfel“); Simas Karaliūnas zufolge geht Warszawa vielmehr auf ein litauisches Ãpvaršuva zurück, das so viel wie „Ort, mit Gastungspflicht [gegenüber dem visitierenden König]“ bedeuten (vgl. Litauisch apvaišinti, „alle bewirten“) und auch den Namen des königlichen Guts Opvoišovo bei Pajūris in Tauroggen ergeben haben soll.
Der heutige offizielle Name der Stadt lautet Miasto stołeczne Warszawa („Die Hauptstadt Warschau“). Die Einwohner von Warschau werden Warsovianer genannt – auf Polnisch Warszawiak, Warszawianin (männlich), Warszawianka (weiblich), Warszawiacy und Warszawianie (Plural).
Karte (Kartografie) - Warschau (Warsaw)
Karte (Kartografie)
Land (Geographie) - Polen
Flagge Polens |
Im frühen Mittelalter siedelten sich im Zuge der Völkerwanderung Stämme der westlichen Polanen in Teilen des heutigen Staatsgebietes an. Eine erste urkundliche Erwähnung fand im Jahr 966 unter dem ersten historisch bezeugten polnischen Herzog Mieszko I. statt, welcher das Land dem Christentum öffnete. 1025 wurde das Königreich Polen gegründet, bis es sich 1569 durch die Union von Lublin mit dem Großfürstentum Litauen zur Königlichen Republik Polen-Litauen vereinigte und zu einem der größten und einflussreichsten Staaten in Europa wurde. In dieser Zeit entstand 1791 die erste moderne Verfassung Europas.
Währung / Sprache
ISO | Währung | Symbol | Signifikante Stellen |
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PLN | Złoty (Polish złoty) | zÅ‚ | 2 |
ISO | Sprache |
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PL | Polnische Sprache (Polish language) |