Nauruische Sprache

Nauruische Sprache
Nauruisch (, dorerin Naoero) ist eine austronesische Sprache, eine Mischung aus vielen Sprachen des pazifischen Raums. Sie wird lediglich auf Nauru gesprochen. Nauruisch ist eine von der UNO anerkannte Sprache.

Gemäß einem 1937 in Sydney veröffentlichten Bericht gab es in Nauru bis 1888, als Deutschland Kolonialmacht wurde, und bis zur Veröffentlichung der ersten in Nauruisch geschriebenen Texte eine Vielzahl an Dialekten. Die Variationen waren teilweise so unterschiedlich, dass Leute aus verschiedenen Distrikten offensichtlich Probleme hatten, sich vollständig zu verstehen. Mit dem zunehmenden Einfluss ausländischer Sprachen und der vermehrten Veröffentlichung von nauruischen Texten vermischten sich die Dialekte zu einer Standardsprache, welche auch durch die Wörterbücher und Übersetzungen von Alois Kayser und Philip Delaporte gefördert wurde.

Heute gibt es praktisch keine Variationen oder Dialekte mehr. Einzig im Distrikt Yaren wird noch ein Dialekt gesprochen, welcher sich jedoch kaum noch unterscheiden lässt; der gleichnamige Dialekt wird in Yaren und nächster Umgebung gesprochen.

Land (Geographie)
  • Nauru
    Nauru (nauruisch Ripublik Naoero, auch Ripubrikin Naoero, englisch Republic of Nauru) ist ein Inselstaat im Pazifischen Ozean mit 11.550 Einwohnern (Stand 2019). Nauru ist nach Fläche der drittkleinste und nach Einwohnerzahl der dritt- oder viertkleinste anerkannte Staat sowie die kleinste Republik der Erde. Das politische System der Republik basiert auf dem britischen Westminster-System. Die um 1900 entdeckten und ab 1906 ausgebeuteten Phosphat-Vorkommen waren fortan für die Wirtschaft des Landes entscheidend.

    Die Herkunft des Wortes „Nauru“ ist nicht geklärt. Die Nauruer nannten ihre Insel früher wie heute „Naoero“. Der Deutsche Paul Hambruch, der die Insel im Mai 1909 und von September bis November 1910 besuchte, gab die etymologische Erklärung, dass „Naoero“ als Kontraktion des Satzes „ã-nuau-a-a-ororo“ interpretiert werden müsse (würde heute „A nuaw ea arourõ“ geschrieben werden), was so viel wie „Ich gehe an den Strand“ bedeute. Im Deutschen Koloniallexikon (1920) wurde dann auch Hambruchs Erklärung mit dem Wort „Anáoero“ bzw. „Ānā́ọĕṙọ“ übernommen. Der elsässische katholische Missionar Alois Kayser, MSC, der mehr als 30 Jahre auf Nauru missionierte und die nauruische Sprache intensiv studierte, lehnte Hambruchs Erklärung ab, da im Nauruischen das Wort „Strand“, als Ziel eines Verbs der Bewegung, das richtungsweisende Wort „rodu“, was „abwärts“ heißt, benötige und gibt für „An den Strand gehen“ den Begriff „rodu aröüro“ an. Die Nauruer halten den Strand für den geographisch tiefsten Punkt der Insel – sowohl in Bezug auf das Land wie auf das Meer. Die Tatsache, dass „rodu“ in Hambruchs Worterklärung fehlt, macht seine Etymologie des Wortes „Naoero“ und damit auch von „Nauru“ unhaltbar.