Russische Sprache
Die russische Sprache (Russisch, früher auch Großrussisch genannt; im Russischen: русский язык,, deutsche Transkription: russki jasyk, wissenschaftliche Transliteration gemäß ISO 9:1968 russkij jazyk, ) ist eine Sprache aus dem slawischen Zweig der indogermanischen Sprachfamilie. Mit insgesamt etwa 250 Millionen Sprechern, davon ca. 150 Millionen Muttersprachlern, ist sie eine der meistverbreiteten Sprachen Europas. Sie gilt als eine der Weltsprachen. Sie spielt die Rolle der Lingua franca im postsowjetischen Raum und hat in mehreren seiner Staaten den Status einer Amtssprache.
Die eng mit dem Belarussischen, Ukrainischen und Russinischen verwandte Sprache wird mit dem kyrillischen Alphabet geschrieben, wobei es bestimmte russische Erscheinungsformen gibt. Die russische Standardsprache beruht auf den mittelrussischen Mundarten der Gegend um Moskau. Sie ist die Originalsprache zahlreicher bedeutender Werke der Weltliteratur. Die Wissenschaft, die sich mit der russischen Sprache und der umfangreichen russischen Literatur beschäftigt, heißt Russistik.
Russisch wird (Stand 2006) von etwa 163,8 Millionen Menschen als Muttersprache gesprochen, von denen etwa 130 Millionen in Russland leben, weitere 26,4 Millionen in den GUS-Staaten und den baltischen Staaten, also in Nachfolgestaaten der Sowjetunion. Weitere etwa 7,4 Millionen Menschen leben in Ländern mit starker Immigration aus Russland und anderen Nachfolgestaaten der Sowjetunion, vor allem in Deutschland und anderen europäischen Ländern sowie den USA und Israel.
Es ist Amtssprache in Russland, Belarus (zusammen mit Belarussisch) und offizielle Sprache in Kasachstan (mit Kasachisch als Amtssprache) und Kirgisistan (mit Kirgisisch als Amtssprache). In der moldauischen autonomen Region Gagausien ist sie die regionale Amtssprache. In Tadschikistan genießt Russisch den offiziellen Status der „Sprache der zwischenethnischen Kommunikation“. Es ist auch eine der Amtssprachen in den separatistischen Regionen Transnistrien (zusammen mit Ukrainisch und Moldauisch), Südossetien (zusammen mit Ossetisch), Abchasien (zusammen mit Abchasisch), Arzach (zusammen mit Armenisch), Donezk und Lugansk. Dort ist es sowohl Muttersprache eines Teiles der Bevölkerung als auch Sprache eines großen Teils des öffentlichen Lebens.
Daneben gibt es russischsprachige Minderheiten in allen GUS-Staaten und im Baltikum sowie zum Teil erhebliche Zahlen von russischsprachigen Emigranten in westlichen Industrieländern. In Finnland ist Russisch mit 49.000 und damit knapp 1 % Sprechern die größte Minderheitssprache. In Deutschland, wo die größte Zahl russischer Muttersprachler außerhalb der ehemaligen Sowjetunion lebt, ist Russisch mit rund drei Millionen Sprechern die nach Deutsch (und noch vor Türkisch) am zweithäufigsten gesprochene Sprache. (Siehe hierzu Russischsprachige Bevölkerungsgruppen in Deutschland.) In Israel bilden die etwa eine Million russischsprachigen Einwanderer etwa ein Sechstel der Bevölkerung und damit die drittgrößte Sprechergruppe nach denen des Hebräischen und Arabischen. In den Vereinigten Staaten leben über 700.000 russische Muttersprachler, davon über 200.000 in New York, und in Kanada rund 160.000, jedoch gibt es in beiden Ländern viele deutlich größere Sprachminderheiten.
Die russische Sprache ist ebenso eine verbreitete Sprache für Wissenschaft, Kunst und Technik. Russisch ist die vierthäufigste Sprache, aus der Bücher in andere Sprachen übersetzt werden, und die siebthäufigste Sprache, in die Bücher übersetzt werden. 2013 war Russisch die zweithäufigste Sprache des Internets.
Die eng mit dem Belarussischen, Ukrainischen und Russinischen verwandte Sprache wird mit dem kyrillischen Alphabet geschrieben, wobei es bestimmte russische Erscheinungsformen gibt. Die russische Standardsprache beruht auf den mittelrussischen Mundarten der Gegend um Moskau. Sie ist die Originalsprache zahlreicher bedeutender Werke der Weltliteratur. Die Wissenschaft, die sich mit der russischen Sprache und der umfangreichen russischen Literatur beschäftigt, heißt Russistik.
Russisch wird (Stand 2006) von etwa 163,8 Millionen Menschen als Muttersprache gesprochen, von denen etwa 130 Millionen in Russland leben, weitere 26,4 Millionen in den GUS-Staaten und den baltischen Staaten, also in Nachfolgestaaten der Sowjetunion. Weitere etwa 7,4 Millionen Menschen leben in Ländern mit starker Immigration aus Russland und anderen Nachfolgestaaten der Sowjetunion, vor allem in Deutschland und anderen europäischen Ländern sowie den USA und Israel.
Es ist Amtssprache in Russland, Belarus (zusammen mit Belarussisch) und offizielle Sprache in Kasachstan (mit Kasachisch als Amtssprache) und Kirgisistan (mit Kirgisisch als Amtssprache). In der moldauischen autonomen Region Gagausien ist sie die regionale Amtssprache. In Tadschikistan genießt Russisch den offiziellen Status der „Sprache der zwischenethnischen Kommunikation“. Es ist auch eine der Amtssprachen in den separatistischen Regionen Transnistrien (zusammen mit Ukrainisch und Moldauisch), Südossetien (zusammen mit Ossetisch), Abchasien (zusammen mit Abchasisch), Arzach (zusammen mit Armenisch), Donezk und Lugansk. Dort ist es sowohl Muttersprache eines Teiles der Bevölkerung als auch Sprache eines großen Teils des öffentlichen Lebens.
Daneben gibt es russischsprachige Minderheiten in allen GUS-Staaten und im Baltikum sowie zum Teil erhebliche Zahlen von russischsprachigen Emigranten in westlichen Industrieländern. In Finnland ist Russisch mit 49.000 und damit knapp 1 % Sprechern die größte Minderheitssprache. In Deutschland, wo die größte Zahl russischer Muttersprachler außerhalb der ehemaligen Sowjetunion lebt, ist Russisch mit rund drei Millionen Sprechern die nach Deutsch (und noch vor Türkisch) am zweithäufigsten gesprochene Sprache. (Siehe hierzu Russischsprachige Bevölkerungsgruppen in Deutschland.) In Israel bilden die etwa eine Million russischsprachigen Einwanderer etwa ein Sechstel der Bevölkerung und damit die drittgrößte Sprechergruppe nach denen des Hebräischen und Arabischen. In den Vereinigten Staaten leben über 700.000 russische Muttersprachler, davon über 200.000 in New York, und in Kanada rund 160.000, jedoch gibt es in beiden Ländern viele deutlich größere Sprachminderheiten.
Die russische Sprache ist ebenso eine verbreitete Sprache für Wissenschaft, Kunst und Technik. Russisch ist die vierthäufigste Sprache, aus der Bücher in andere Sprachen übersetzt werden, und die siebthäufigste Sprache, in die Bücher übersetzt werden. 2013 war Russisch die zweithäufigste Sprache des Internets.
Land (Geographie)
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Aserbaidschan
„Aserbaidschan“ bezeichnete ursprünglich die weiter südlich gelegene iranische Region Aserbaidschan, während das heutige Staatsgebiet Arrān und Albania hieß. Als das Russische Kaiserreich zerfiel, wurde am 28. Mai 1918 die unabhängige Demokratische Republik Aserbaidschan ausgerufen. Die Aserbaidschanische Sozialistische Sowjetrepublik war ein Teilstaat der Sowjetunion. Sie wurde 1991 unabhängig, das Land wird wie zuvor autoritär regiert. -
Georgien
Mit rund 3,7 Millionen Einwohnern (2020) auf einer Fläche von 57.215 km² (ohne die besetzten Landesteile) ist Georgien eher dünn besiedelt. Mehr als ein Viertel der Bevölkerung lebt in der Hauptstadtregion um Tiflis, weitere große Städte sind Batumi, Kutaissi und Rustawi. -
Kasachstan
Kasachstan hat knapp 19 Millionen Einwohner, die Mehrheit davon muslimische Kasachen. Hauptstadt ist Astana mit 1,1 Millionen Einwohnern, größte Stadt ist Almaty mit 1,9 Millionen Einwohnern. Weitere wichtige Städte des Landes sind Schymkent und Qaraghandy. -
Kirgisistan
Kirgisistan ist sehr gebirgig. Das Land grenzt im Norden an Kasachstan, im Osten an China, im Süden an Tadschikistan und im Westen an Usbekistan. Hauptstadt und mit rund einer Million Einwohnern größte Stadt ist Bischkek. Weitere wichtige Städte sind Osch, Dschalalabat und Karakol. -
Mongolei
Aufgrund der Bodenbeschaffenheit und des Klimas kann in der Mongolei wenig Ackerbau betrieben werden. Die Landschaft dominieren grasbewachsene Steppen, mit Bergen im Norden und Westen, sowie die Wüste Gobi im Süden. Bedeutendste Wirtschaftszweige sind die nomadische Viehwirtschaft und der Bergbau. Das Land zählt zu den zehn rohstoffreichsten Ländern der Erde. Die Mehrheit der Einwohner sind Buddhisten. Insgesamt gehören bei steigender Tendenz rund 62 Prozent der Bevölkerung einer Religionsgemeinschaft an, wovon sich 91,6 Prozent zum Lamaismus bekennen. Ausgrabungen in der Gobi belegen, dass schon vor 500.000 Jahren der Homo erectus auf dem Gebiet der heutigen Mongolei lebte. Bereits vor Beginn der christlichen Zeitrechnung vereinigten sich Reiternomaden, wie die Xiongnu oder Xianbei, zu großen Volksstämmen. 1206 gründete Dschingis Khan das Mongolische Reich, das sich über Asien bis nach Europa erstreckte und das größte territorial zusammenhängende Imperium der Menschheitsgeschichte darstellte. Sein Enkel Kublai Khan eroberte China und begründete die Yuan-Dynastie. Nach dem Zerfall dieses Reiches entwickelte sich der Buddhismus zunehmend als Staatsform. Während der Qing-Dynastie entstand 1644 auf dem Gebiet des heutigen mongolischen Staates als Provinz die Äußere Mongolei. Ab 1912 erlangte die Region weitgehende Autonomierechte. 1921 etablierte die Sowjetunion eine Marionettenregierung, welche 1924 die Mongolische Volksrepublik proklamierte. Diese war zeit ihres Bestehens politisch, militärisch und wirtschaftlich völlig von der Sowjetunion abhängig. -
Tadschikistan
Die ehemalige Sowjetrepublik ist islamisch geprägt und wird autoritär regiert. Hauptstadt und mit rund 1,2 Millionen Einwohnern größte Stadt ist Duschanbe. Weitere wichtige Städte sind Chudschand, Kulob und Qurghonteppa. -
Turkmenistan
Das dünn besiedelte Land hat rund 6 Millionen Einwohner, die Mehrheit davon muslimische Turkmenen. Hauptstadt und mit 1 Million Einwohnern größte Stadt des Landes ist Aşgabat. Weitere wichtige Städte des Landes sind Türkmenabat, Daşoguz und Mary. -
Usbekistan
Hauptstadt und mit rund 2,5 Millionen Einwohnern größte Stadt der ehemaligen Sowjetrepublik ist Taschkent. Weitere wichtige Städte des islamisch geprägten und autoritär regierten Landes sind Samarkand und Buchara an der historischen Seidenstraße. -
Belarus
Seit 1994 ist Aljaksandr Lukaschenka (im deutschen Sprachraum nach der russischen Transkription meist Alexander Lukaschenko geschrieben) der autoritär und repressiv regierende Präsident von Belarus, weshalb das Land häufig als „letzte Diktatur Europas“ bezeichnet wurde. Den mutmaßlichen Ergebnisfälschungen der Präsidentschaftswahl in Belarus 2020 im August folgten wochenlange landesweite Proteste und Streiks gegen Lukaschenkas Regierung. Die Demonstrationen wurden mit äußerster Brutalität niedergeschlagen. Das Büro des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte sprach im September 2020 davon, dass man Berichte von über 450 dokumentierten Fällen von Folter und Misshandlungen erhalten habe. -
Estland
Der erstmals von 1918 bis 1940 und erneut seit 1991 unabhängige Staat ist Mitglied der Vereinten Nationen und seit 2004 der EU. Estland ist zudem Mitglied des Europarats, der NATO sowie der OSZE, seit 2010 der OECD und seit 2011 der Eurozone. -
Lettland
Seit dem Inkrafttreten der EU-Erweiterung am 1. Mai 2004 ist Lettland Mitglied der Europäischen Union und seit dem 1. Januar 2014 auch Teil der Eurozone. Darüber hinaus ist Lettland Mitglied der NATO. -
Republik Moldau
Historisch gehörte das Territorium ab der Gründung des Fürstentums Moldau zu diesem Staat, ab 1812 zum Russischen Kaiserreich, nach dem Ersten Weltkrieg großteils zu Rumänien, seit 1940 zur Sowjetunion. Als eigenständiger Staat existiert die Republik Moldau seit 1991, als sich die Moldauische SSR während der Auflösung der Sowjetunion für unabhängig erklärte. Seit jener Zeit behindert der Transnistrien-Konflikt erheblich die politische Entwicklung des Staates; der Staatsteil Transnistrien steht nicht unter Kontrolle der moldauischen Regierung. Moldau ist seit dem 23. Juni 2022 EU-Beitrittskandidat. -
Russland
Der europäische Teil des Staatsgebiets ist viel dichter besiedelt und verstädtert als der über dreimal so große asiatische Teil: Etwa 77 % der Bevölkerung (110 Millionen Einwohner) leben westlich des Urals. Die Hauptstadt Moskau ist eine der größten Städte und Metropolregionen der Welt. Das zweitwichtigste Zentrum ist Sankt Petersburg, das von 1712 bis 1918 Hauptstadt war und heute vor allem ein wichtiges Kulturzentrum bildet. Die nächstgrößten Millionenstädte sind Nowosibirsk, Jekaterinburg, Kasan und Nischni Nowgorod. Insgesamt gibt es in Russland 15 Millionenstädte und fast 70 Agglomerationen mit mehr als 500.000 Einwohnern. Die föderale Gliederung Russlands besteht aus acht Föderationskreisen und 85 Föderationssubjekten. Russland ist ein über 100 Ethnien zählender Vielvölkerstaat, wobei ethnische Russen fast 80 % der Bevölkerung ausmachen. -
Ukraine
Ihre staatliche Tradition führt die Ukraine, ebenso wie ihre Nachbarländer Russland und Belarus, auf das mittelalterliche Kiewer Reich zurück. Seit dessen Untergang im Mongolensturm des 13. Jahrhunderts gehörte das Gebiet der Ukraine abwechselnd ganz oder teilweise zu den Herrschaftsgebieten der Goldenen Horde, Polen-Litauens, des Russischen Zarenreichs und der Habsburgermonarchie. Die nach der Oktoberrevolution 1917 im russischen Bürgerkrieg gegründete Ukrainische Volksrepublik war der erste Versuch, die Ukraine als Gemeinwesen zu konstituieren und staatliche Unabhängigkeit zu erlangen, kontrollierte aber längst nicht alles Gebiet der späteren Ukraine. Schon ab Ende Januar/Anfang Februar 1918 befand sich Kiew in den Händen der Roten Armee. Fast ein Jahr später wurde im Januar 1919 die Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik ausgerufen, territorial bestehend aus dem südwestlichen Kraj der Zarenzeit (westlich des Dnepr) und Kleinrussland mit den Gouvernements Charkow / Charkiw, Poltawa und Tschernigow / Tschernihiw. Bei der Konstituierung der Sowjetunion 1922 war sie eines der Gründungsmitglieder. Bei der Gründung der Vereinten Nationen wurden auf Betreiben Stalins auch die Sowjetrepubliken Belarus und Ukraine deren Mitglieder. 1954 unterstellte Nikita Chruschtschow die bis dahin zur RSFSR gehörende Krim der Ukraine. Erst nach dem Zerfall der Sowjetunion 1991 wurde die Ukraine erneut souverän, erstmals mit internationaler Anerkennung. Als Gegenleistung für den Verzicht der Ukraine auf die auf ihrem Territorium stationierten sowjetischen Nuklearwaffen garantierten Russland, die USA und Großbritannien im Budapester Memorandum von 1994 die Eigenständigkeit und die bestehenden Grenzen des Landes.