Zhuang (Sprache)

Zhuang (Sprache)
Zhuang (Selbstbezeichnung Vahcuengh, bis 1982 Vaƅcueŋƅ, Sawndip 话壮, ) ist ein Überbegriff für verschiedene Dialekte, die vom Volk der Zhuang in der Volksrepublik China gesprochen werden. Die meisten Sprecher leben in der autonomen Region Guangxi, in der Zhuang eine Amtssprache ist. Die Zhuang-Sprache ist eine anerkannte Regionalsprache im südlichen China, wo sie auch an staatlichen Schulen gelehrt wird.

Zhuang beschreibt eher eine Gruppe von Sprachen oder Dialekten (Zhuang-Sprachen) als eine einzige Sprache. Manche dieser Dialekte haben nur eine gegenseitige Verständlichkeit von ca. 50 % mit der Standardvarietät, die auf dem Dialekt von Wuming basiert. Die nördlichen Zhuang-Varianten sind linguistisch enger mit Bouyei verwandt, mit dem sie ein Dialektkontinuum bilden, als mit den südlichen Zhuang-Varianten, die wiederum ein Dialektkontinuum mit den im Norden Vietnams gesprochenen Sprachen Nung, Tày (Tho) und Cao Lan bilden. Der You-Fluss bildet in Guangxi die diaglossale Grenze zwischen nördlichen und südlichen Zhuang-Dialekten. Die beiden Dialektgruppen gehören in der üblichen Klassifikation der Taisprachen sogar zu zwei unterschiedlichen Hauptzweigen, nämlich einerseits den nördlichen und andererseits den zentralen Taisprachen.

Zhuang-Sprecher beherrschen in der Regel nur ihren jeweiligen Dialekt und nicht die Standardvarietät. Dagegen sind fast alle Zhuang-Sprecher bilingual in Chinesisch, sodass Sprecher verschiedener Zhuang-Varianten, wenn sie aufeinander treffen, eher Chinesisch (entweder südwestliches Mandarin oder Kantonesisch) miteinander sprechen als Standard-Zhuang. In Guangxi werden für Zhuang offiziell Sawndip-Logogramme verwendet, während die lateinische Schrift nur wenig verbreitet ist.

Land (Geographie)
  • Volksrepublik China
    Die Volksrepublik China, allgemein als China (bundesdeutsches Hochdeutsch [], österreichisches Hochdeutsch []; []) bezeichnet, ist ein Staat in Ostasien. Mit mehr als 1,4 Milliarden Einwohnern (2020) stellt China das bevölkerungsreichste und gemessen an seiner Gesamtfläche das drittgrößte Land der Erde dar. Gemäß ihrer sozialistischen Verfassung steht die Volksrepublik China „unter der demokratischen Diktatur des Volkes“, wird jedoch von Beginn an durchgehend von der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) autoritär bis totalitär regiert. Bis heute werden ihr schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen.

    Die Volksrepublik wurde am 1. Oktober 1949 nach dem Sturz der Republik China im chinesischen Bürgerkrieg von Mao Zedong ausgerufen. Bei der Hungersnot, die durch den von Mao initiierten „Großen Sprung nach vorn“ (1958–1961) ausgelöst wurde, starben Schätzungen zufolge 45 Millionen Menschen, bei der nachfolgenden Kulturrevolution ab 1966 bis zu 20 Millionen weitere. Erst nach Maos Tod und dem einsetzenden Ende des Maoismus in China entwickelte sich das Land auf Grundlage einer vorsichtigen Reform- und Öffnungspolitik ab 1978 zu einer wirtschaftlichen und technologischen Großmacht. Von der Weltbank wird das Land seit 2016 zu den Staaten mit einem Einkommensniveau im oberen Mittelfeld gerechnet. Im Durchschnitt wuchs die chinesische Wirtschaftskraft von 2000 bis einschließlich 2019 jährlich um 8,9 %. Neben der Verdopplung des chinesischen Anteils am Welthandel versechsfachte sich das Bruttoinlandsprodukt innerhalb dieser Zeit, sodass China gegen Ende jenes Zeitraums zur zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt herangewachsen war. Seit der Machtübernahme durch den “Überragenden Führer” Xi Jinping im Jahre 2012 macht die Volksrepublik laut Beobachtern jedoch wieder Rückschritte bei der sozialen und wirtschaftlichen Freiheit und tritt zunehmend ideologischer sowie auch international aggressiver auf.