Chile (Aussprache: [], dt. auch [], []), amtlich República de Chile, ist ein Staat im Südwesten Südamerikas, der den westlichen Rand des Südkegels (Cono Sur) des Kontinents bildet. Chile erstreckt sich in Nord-Süd-Richtung zwischen den Breitengraden 17° 30′ S und 56° 0′ S; somit beträgt die Nord-Süd-Ausdehnung rund 4200 Kilometer. In west-östlicher Richtung liegt Chile zwischen dem 76. und dem 64. westlichen Längengrad und besitzt eine Ausdehnung von durchschnittlich weniger als 200 Kilometern. Wegen dieser – durch seine Lage am Westhang der Andenkordillere bedingten – ungewöhnlichen Form wird Chile schon seit seiner Entdeckung häufig „das langgestreckte Land“ genannt. Das Land grenzt im Westen und Süden an den Pazifischen Ozean, im Norden an Peru (auf einer Länge von 160 Kilometern), im Nordosten an Bolivien (861 km) und im Osten an Argentinien (5308 km). Die Gesamtlänge der Landgrenzen beträgt 6329 Kilometer. Daneben zählen die im Pazifik gelegene Osterinsel (Rapa Nui), die Insel Salas y Gómez, die Juan-Fernández-Inseln (einschließlich der Robinson-Crusoe-Insel), die Desventuradas-Inseln sowie im Süden die Ildefonso-Inseln und die Diego-Ramírez-Inseln zum Staatsgebiet Chiles. Ferner beansprucht Chile einen Teil der Antarktis. Über die vollständig zu Chile gehörende Magellanstraße hat das Land Zugang zum Atlantischen Ozean.
Chile belegt im Index der menschlichen Entwicklung den 38. Platz und liegt somit innerhalb Lateinamerikas an erster Stelle. Chile hat eines der höchsten Pro-Kopf-Einkommen in Lateinamerika und eine im lateinamerikanischen Vergleich hohe durchschnittliche Lebenserwartung. Nach Einschätzung der Weltbank ist Chile ein Schwellenland mit einem Nettonationaleinkommen im oberen Mittelfeld.
Die Herkunft des Wortes Chile ist nicht eindeutig nachgewiesen. Die verbreitetste Erklärung ist, dass sich das Wort aus der Sprache der Aymara herleitet. Dort bedeutet das Wort chilli „Land, wo die Welt zu Ende ist“. Dies würde durch die Tatsache unterstützt, dass die ersten Spanier, die nach Chile kamen, von den Siedlungsgebieten der Aymara aus aufbrachen. Die Spanier bezeichneten seit Anbeginn der Kolonisation Südamerikas das Land südlich der Atacamawüste mit dem Namen Chile. In den chilenischen Schulen wird außerdem noch die Variante gelehrt, dass Chile die lautmalerische Bezeichnung eines Vogels namens Trile sein könnte.
Eine weitere, wenig verbreitete Theorie nennt die Inka-Sprache Quechua als Ursprung. Die maximale Ausdehnung des Inkareichs reichte bis zum Gebiet des heutigen Santiago, woraufhin die Inka das Land südlich des Río Aconcagua in Anlehnung an das relativ kalte Klima und die schneebedeckten Anden tchili nannten, was Schnee bedeutet.
Als gesichert hingegen gilt, dass die Landesbezeichnung Chile nicht auf die (spanisch gleichnamige) Chilischote zurückzuführen ist. Dieses Wort stammt aus der mittelamerikanischen Aztekensprache Nahuatl. Die Chili (und die daraus gemachte Salsa) heißt im chilenischen Spanisch ají (siehe auch: Beispiele für Unterschiede im Wortschatz).