Karte (Kartografie) - Flughafen Tokio-Narita (Narita International Airport)

Flughafen Tokio-Narita (Narita International Airport)
Der Flughafen Tokio-Narita (jap. 成田国際空港, dt. „Internationaler Flughafen Narita“; offiziell Narita International Airport, ehemals New Tokyo International Airport; IATA Flughafen-Code: NRT, ICAO Flughafen-Code: RJAA) ist einer der internationalen Flughäfen von Tokio und gilt nach der japanischen Gesetzgebung als Flughafen 1. Klasse. In Japan wird er meist als Flughafen Narita bezeichnet, da der Flughafen in der Stadt Narita in der Präfektur Chiba etwa 60 Kilometer nordöstlich von Tokio liegt. Mit rund 36 Millionen Fluggästen im Jahr 2014 ist er der zweitgrößte Flughafen Japans und belegt im weltweiten Vergleich Rang 45. Zudem gilt er mit einem Frachtaufkommen von rund zwei Millionen Tonnen im Jahr 2013 als zehntgrößter Frachtflughafen der Welt.

Der Flughafen dient den Fluggesellschaften All Nippon Airways, Japan Airlines, Nippon Cargo Airlines, Air Japan, Delta Air Lines, United Airlines, Peach Aviation, Jetstar Japan, Vanilla Air und Spring Airlines Japan als Drehkreuz.

In den 1950er- und 1960er-Jahren wuchs Japans Wirtschaft stark, und entsprechend stiegen auch die Fluggastzahlen auf dem 1931 eröffneten Tokioter Flughafen Haneda. 1962 wurde entschieden, einen neuen Flughafen für die Hauptstadt anzulegen, den New Tokyo International Airport, der den internationalen Verkehr von Haneda übernehmen sollte, der Inlandsverkehr sollte auf dem relativ innenstadtnahen alten Flughafen bleiben.

Der Bau begann 1971, stieß jedoch aufgrund von in Japan unüblichen Landenteignungen auf heftigsten Widerstand der Bevölkerung. Um 1966 bildeten Anwohner, Bauern, Studenten und linke Parteien die in Japan berühmte „Sanrizuka-Shibayama Rengo Kūkō Hantai Dōmei“ (, dt. Sanrikuza-Shibayama-Vereinigung gegen den Flughafen), welche bis 1983 währte. Sie protestierte immer wieder gegen den Bau des Flughafens und errichtete beispielsweise 1967 Straßensperren, sodass das Transportministerium an der Vermessung des Flughafens gehindert wurde. Die Organisation Zengakuren entsendete zudem Studenten, um die Bauern bei ihren Protesten zu unterstützen. Das erste Terminal wurde 1972 fertiggestellt, die Fertigstellung der Start- und Landebahn jedoch verzögerte sich um einige Jahre, da sich mehrere Bauern weigerten, ihre Grundstücke zu verlassen. Der Eröffnungstermin wurde schließlich auf den 30. März 1978 bestimmt, musste aber verschoben werden, weil eine Gruppe von Aktivisten am 26. März den Tower stürmte und wichtige Teile der Anlage zerstörte. So konnte der Flughafen erst am 20. Mai 1978 mit nur einer Start-/Landebahn eröffnet werden. Der Flughafen wurde an diesem Tag eingezäunt und von 14.000 Polizisten bewacht. 6000 Gegner attackierten die Polizei mit Steinen und Brandbomben, woraufhin diese sich mit Wasserwerfern wehrte. Am anderen Ende Tokios kappten Aktivisten die Energieversorgung einer Bezirkskontrollstelle in Tokorozawa. Dadurch wurde der Flugverkehr in der Kantō-Region für einige Stunden stark beeinträchtigt.

Erst 2002 (nachdem die Entscheidung dafür schon 1986 getroffen wurde) wurde die zweite Start- und Landebahn in Betrieb genommen. Diese konnte allerdings nur teilweise geöffnet werden, da man diesmal auf Landenteignungen verzichtete und ein lokaler Geflügelzüchter sich weigerte, seine auf dem Gebiet liegende Farm zu verlassen. Anfangs war die neue Bahn nur 2100 Meter lang. Im September 2008 begannen Bauarbeiten, um sie auf 2500 m zu verlängern und die Rollwege und Abstellplätze zu erweitern, die seit Oktober 2009 abgeschlossen sind. Die Planungen für eine dritte Bahn mit 3200 Meter Länge wurden bis auf weiteres auf Eis gelegt.

Narita gilt infolge der Proteste beim Bau, die bis in die Gegenwart an den immer noch stattfindenden Demonstrationen zu spüren sind, als einer der teuersten Flughäfen der Welt. Bis 2015 fanden zudem beim Betreten des Flughafengeländes Sicherheitskontrollen statt, um mögliche Angriffe von Gegnern zu verhindern. Einst betrugen die Landegebühren für eine Boeing 747 948.000 Yen (etwa 7600 Euro), wurden am 1. Oktober 2005 jedoch auf 730.750 Yen (5800 Euro) gesenkt. Zum Vergleich: Die Landegebühren für dieses Flugzeug kosten beim Flughafen Kansai 825.600 Yen (6600 Euro), beim Flughafen Incheon (Südkorea) jedoch nur umgerechnet 322.000 (2600 Euro) und in Hongkong nur 374.000 Yen (3000 Euro). Daher konnten diese Flughäfen ihre Stellung als ostasiatisches Drehkreuz in den letzten Jahren sehr stark ausbauen, während Naritas Passagierzahlen seit 2004 praktisch stagnieren.

Der Flughafenbetreiber „New Tokyo International Airport Authority“ wurde am 1. April 2004 in die öffentliche Aktiengesellschaft Narita International Airport Corporation umgewandelt (vorher staatliches Sondervermögen), die zu 100 Prozent im Besitz des Staates ist. Gleichzeitig wurde der Flughafen an diesem Tag umbenannt von „New Tokyo International Airport“ in „Narita International Airport“.

Infolge hoher Kosten, langer Umstiegszeiten (1,5 h bis zum Inlandsflughafen Haneda und ins Stadtzentrum von Tokio) und der hohen Treibstoffkosten sowie der Wirtschaftskrise 2008 kam es in dieser Zeit zu einem Rückgang der Passagierzahlen von über 35 Mio. im Jahr 2007 auf 33,8 Mio., wobei der Flughafen dennoch seine Kapazitätsgrenze erreicht hat. Besonders stark ging in dieser Zeit der Frachttransport zurück. Aus diesem Grund wurden eine Modernisierung der Terminals für den Airbus A380 durchgeführt und mehr Stellplätze für die Flugzeuge geschaffen. Im Juli 2010 wurde die Schnellbahnlinie Narita Sky Access eröffnet, über die seither die Skyliner-Züge der Eisenbahngesellschaft Keisei Dentetsu ins Stadtzentrum fahren.

 
 IATA Code NRT  ICAO Code RJAA  FAA Code
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Land (Geographie) - Japan
Flagge Japans
Japan (japanisch 日本, ausgesprochen als Nihon oder Nippon; ) ist ein 6852 Inseln umfassender ostasiatischer Staat im Pazifik, der indirekt im Norden und Nordwesten an Russland, im Westen an Nord- und Südkorea und im Südwesten an Taiwan und China grenzt und flächenmäßig der viertgrößte Inselstaat der Welt ist. De-facto-Hauptstadt und größte urbane Siedlung ist das als politische Einheit im Zweiten Weltkrieg abgeschaffte Tokio; de jure existiert ein „Hauptstadtgebiet“ aus acht Präfekturen inklusive Tokio.

Die Bildung des japanischen Staatswesens begann im 5. Jahrhundert unter kulturellem Einfluss des chinesischen Kaiserreichs. Seit dem 16. Jahrhundert stand Japan im Kontakt mit dem Westen und stieg seit dem 19. Jahrhundert zur Großmacht auf, erwarb Kolonien wie Korea und Taiwan, nahm an beiden Weltkriegen teil und beherrschte kurzzeitig große Teile Südost- und Ostasiens. Das Japanische Kaiserreich war bis 1947 eine nach dem monarchischen Prinzip ausgerichtete, zum Teil an preußisches Vorbild angelehnte, konstitutionelle Monarchie mit dem japanischen Kaiser als Staatsoberhaupt. Seine aggressive Expansionspolitik in der Republik China im Vorfeld und während des Zweiten Weltkrieges (Pazifikkrieg) führte schließlich zur Niederlage an der Seite der Achsenmächte im August 1945. Im unter Douglas MacArthurs Besatzungsregierung gestalteten japanischen Staat seit 1947 ist der Souverän das Volk, höchstes Organ der Staatsgewalt das Parlament, dessen Kammern seither beide direkt vom Volk gewählt werden. Das Kaisertum wurde nicht abgeschafft, aber der Kaiser als „Symbol des Staates“ auf zeremonielle Aufgaben ohne eigenständige Autorität in Staatsangelegenheiten reduziert. Außer Japan gibt es weltweit keinen Staat mehr, dessen Staatsoberhaupt ein Kaiser ist.
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Stadtviertel - Land (Geographie)