Karte (Kartografie) - Gozo

Gozo
Gozo ([], []) ist die zweitgrößte Insel des Maltesischen Archipels. Sie gehört zur Republik Malta. Die Einwohner der Insel werden Gozitaner genannt.

Auf Gozo lebten schon im 5. Jahrtausend v. Chr. Menschen, die wahrscheinlich aus Sizilien eingewandert waren. Noch vor der Mitte des 4. Jahrtausends errichteten sie auf dem Plateau südlich des heutigen Ortes Xagħra die neolithische Ġgantija-Tempelanlage, eine der ältesten des Archipels. Dreitausend Jahre später gaben die Phönizier der Insel den Namen Göl, die nachfolgenden Griechen (Hekataios von Milet beschrieb Gozo um 500 v. Chr. als Insel vor der karthagischen Küste) gräzisierten ihn zu Gaúlos (Γαύλος) bzw. im 4. Jahrhundert v. Chr. Kallimachos von Kyrene zu Gaúdos (Γαύδος). Die Römer latinisierten den Namen zu Gaulus. Erst ab dem 14. Jahrhundert n. Chr. ist der Name in seiner heutigen Form Gozo schriftlich belegt.

Im Juli 1551 überfielen Osmanen unter Sinan Pascha und Turgut Reis Gozo, sie verschleppten alle arbeitsfähigen Einwohner als Sklaven nach Libyen. Daraufhin wurden durch den Malteserorden die Befestigungsanlagen der Insel verstärkt. Für den Orden war Gozo ein bedeutender Wirtschaftsfaktor, denn auf dem der Insel vorgelagerten Felsen Fungus Rock wurde der nur dort vorkommenden Malteserschwamm geerntet, eine Pflanze, der blutstillende Wirkung zugeschrieben wurde und die der Orden auf das europäische Festland verkaufte. Später stellte sich heraus, dass die Pflanze keinerlei medizinische Wirkung entfaltet.

Als sich die Malteserritter unter ihrem Großmeister Ferdinand von Hompesch zu Bolheim 1798 kampflos den Truppen Napoleons ergaben, begehrten die Einwohner Gozos gegen die Besetzung ihrer Insel durch die Franzosen auf. Die im September auf der Insel gelandeten Soldaten wurden gefangen genommen und in der Zitadelle von Rabat festgesetzt. Im darauf folgenden Oktober rief Gozo seine Unabhängigkeit aus und gab sich den Namen „La Nazione Gozitana“. Mit der Inbesitznahme des maltesischen Archipels durch die Briten fand die Selbstständigkeit Gozos bereits im September 1800 ein Ende.

Die britischen Besatzer veranlassten unter anderem die Ausgrabung des Ġgantija-Tempels, die 1827 vom britischen Inselkommandanten Otto Bayer angeordnet wurde, die Umbenennung der Hauptstadt Rabat in Victoria (1897) und die Einrichtung des Stadtparks von Victoria (1915).

1987 erlangte Gozo ein Stück Autonomie zurück, als die Insel zusammen mit der Nachbarinsel Comino zu einem eigenständigen Verwaltungsbezirk erhoben wurde. Für diesen Verwaltungsbezirk wurde eigens ein Minister mit eigenem Etat ernannt.

 
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Land (Geographie) - Malta
Flagge Maltas
Malta (Vollform: Republik Malta; amtlich und ENS Republic of Malta; ) ist ein südeuropäischer Inselstaat in der Meerenge zwischen Tunesien und Italien im Mittelmeer.

Die Republik Malta umfasst die Inseln des Maltesischen Archipels, nämlich die drei bewohnten Inseln, Malta (etwa 246 Quadratkilometer einschließlich der Kleinstinsel Fort Manoel), Gozo (maltesisch Għawdex, etwa 67 Quadratkilometer) und Comino (Kemmuna, etwa drei Quadratkilometer), sowie die unbewohnten Kleinstinseln Cominotto (Kemmunett), Filfla, St. Paul’s Islands (Gżejjer ta' San Pawl, auch Gżejjer ta' Selmunett genannt) und Fungus Rock (Ġebla tal-Ġeneral, auch Ħaġret il-Ġeneral). Politisch gliedert sich die Hauptinsel Malta in zwei Regionen mit fünf Bezirken. Gozo und Comino bilden zusammen die dritte Region und den sechsten Bezirk. Bei den Römern hieß die heutige Stadt Mdina Melita; dieser Name geht wahrscheinlich auf die punische Bezeichnung für einen Zufluchtsort, malet, zurück, was auch der Ursprung des heutigen Namens der Insel sein dürfte.
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Stadtviertel - Land (Geographie)