Hanko [] (schwed. Hangö) ist die südlichste Stadt Finnlands. Sie hat rund 9700 Einwohner und liegt an der Südspitze der Halbinsel Hankoniemi in der Landschaft Uusimaa, 127 km von Helsinki und 141 km von Turku entfernt. 44 % der Einwohner sind Finnlandschweden, offiziell ist die Stadt zweisprachig mit Finnisch als Mehrheits- und Schwedisch als Minderheitssprache.
Schon am Ende des 13. Jahrhunderts ist ein Hafen mit dem Namen Hangethe bezeugt. Wegen seiner strategisch günstigen Lage auf der Halbinselspitze am nordwestlichen Ende des Finnischen Meerbusens wurde schon im 18. Jahrhundert eine schwedische Festung angelegt. Im Jahr 1714 wurden die Schweden in der Seeschlacht bei Hanko von der Flotte Peters des Großen besiegt. Weil sich die Halbinsel Hankoniemi weit in die Ostsee vorschiebt, konnte Hanko auch als Winterhafen genutzt werden, während die anderen Häfen vereist waren. Während der Zeit der russischen Herrschaft wurde daher in Hanko, das auf Russisch als Gangut (Гангут) bekannt war, von 1871 bis 1873 der Hafen erbaut und an die Eisenbahnstrecke nach Hyvinkää angebunden.
Die Stadt Hanko wurde 1874 gegründet. Der Hafen entwickelte sich schnell zu einem der wichtigsten Auswanderungshäfen nach Nordamerika (ca. 240.000 Auswanderer via Hanko um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert). Dank der schönen Lage und der leichten Erreichbarkeit wurde Hanko Ende des 19. Jahrhunderts zu einem viel besuchten Seebad für die russische Oberschicht, deren noble Villen am Meer bis heute eine Touristenattraktion sind.
Nach der Niederlage im Winterkrieg musste die Halbinsel von Hanko im Frieden von Moskau (März 1940) für 30 Jahre an die Sowjetunion verpachtet werden und wurde von der Baltischen Flotte als Marinestützpunkt genutzt. Nach dem Beginn des Fortsetzungskrieges im Juni 1941 zogen die sowjetischen Truppen ohne Kampfhandlungen ab. Nach Ende des Krieges wurde 1944 bis 1956 Porkkala bei Kirkkonummi anstelle von Hanko an die Sowjetunion verpachtet.