Karte (Kartografie) - Montana (Bulgarien) (Obshtina Montana)

Montana (Obshtina Montana)
Montana [] (bulgarisch Монтана) ist eine Stadt im Nordwesten von Bulgarien.

Ab 1890 nannte sich die Stadt Ferdinand nach Ferdinand von Bulgarien, der ihr das Stadtrecht verlieh. Seit 1944 hieß sie Michailowgrad nach Christo Michailow (1893–1944) und trägt seit 1993 wieder den Namen Montana.

Montana war ursprünglich eine thrakische Siedlung und gehörte später zum Territorium des Römischen Reiches. Es hatte den römischen Namen Municipium Montanensium (oder kurz: Montana).

Das Gebiet um Montana wurde 29 v. Chr. Teil der römischen Provinz Moesia superior (Obermösien). Um 160 n. Chr. erhielt das Militärlager Stadtrecht unter dem Namen Municipium Montanensium. Das Militärlager wurde wahrscheinlich auf dem Platz einer alten thrakischen Siedlung errichtet. Die Stadt wurde nach römischem Vorbild aufgebaut und entwickelte sich schnell, so dass sie nach Ratiaria die zweitwichtigste Siedlung in Obermösien wurde. In dieser Zeit wurde die Festung auf dem Hügel bei Montana errichtet, weiterhin öffentliche Gebäude, Tempel, Bäder, Theater. Montana verwandelte sich in eine typische Siedlung des Römischen Imperiums. Hier lebte die romanisierte örtliche Bevölkerung zusammen mit Einwohnern italischer und kleinasiatischer Herkunft. Die wirtschaftliche Grundlage bildeten die landwirtschaftlichen Großbetriebe, deren Besitzer aus dem Kernland des Römischen Reiches kamen und Villen auf ihren Ländereien errichten ließen. Auf diesen Ländereien verdiente sich die örtliche Bevölkerung ihren Lebensunterhalt in der Landwirtschaft. Eine weitere wirtschaftliche Grundlage war die Goldgewinnung auf dem Fluss Ogosta (bulg. Огоста). In der Stadt gab es auch eine Bevölkerungsgruppe mit griechischen Wurzeln, die aus weiter östlich gelegenen Gebieten stammte. Es waren hauptsächlich Handwerker und Geldverleiher. Als Beschützer der Stadt wurden die Göttin Diana und der Gott Apollon ernannt.

Zwischen 440 und 490 n. Chr. wurde das heutige Nordwestbulgarien von den Einfällen der Hunnen unter Attila und der Goten verwüstet und entvölkert. Zwischen 500 und 560 n. Chr. versetzten die Slawen und Awaren der griechisch-römischen Kultur der Region erneut einen verheerenden Schlag. Die sich neu ansiedelnden Slawen in der Region nannten die Siedlung Kutlowiza (bulg. Кутловица). Während des Ersten und Zweiten Bulgarenreiches wurde die Siedlung wieder aufgebaut und wurde zum Zentrum der Diözese.

Nach der Einnahme von Kutlowiza durch die Türken wurde die Siedlung völlig zerstört und deshalb von den Bewohnern aufgegeben. Wegen der guten strategischen Lage von Türken besiedelt, erlebte die Siedlung zwischen 1450 und 1688 eine neue Blüte als eine typische orientalische Stadt. Es wurden zwei Moscheen erbaut, ein Bad, Springbrunnen und neue Gebäude. Der Aufstand von Tschiprowzi und seine Niederschlagung unter Beteiligung von Türken aus Kutlowiza festigen das Bild von Kutlowiza als eine osmanische Insel und Vorposten gegen den österreichisch-habsburgischen Einfluss im 18. und 19. Jahrhundert.

Während der Zeit der Befreiung von der türkischen Herrschaft gab es in der Stadt rein türkische Stadtviertel mit ca. 600 Einwohnern, während ansonsten 50 Bulgaren und 100 Zigeuner in den anderen Vierteln lebten. Nach der Befreiung setzte eine starke Zuwanderung nach Kutlowiza ein. In einer ersten Welle kommen Bauern aus Belimel (bulg. Белимел) und Mitrowzi (bulg. Митровци). In einer zweiten großen Welle Einwohner aus dem Gebiet um Berkowiza. Nach 1912 (Balkankriege) kommen Umsiedler aus den Gebieten um Zaribrod (bulg. Цариброд), Godetschko (Годечко), Sofia, Trojan und aus Makedonien. Nach 1944 kommt es zu einem starken Zuzug aus allen Dörfern des damaligen Bezirks Michailowgrad.

Zusammen mit dem Zuzug der Bevölkerung erlebte die Stadt ihre wirtschaftliche Blüte nach 1878. Die Stadt wurde elektrifiziert, ein Bahnhof wurde gebaut, sowie Post, Krankenhaus, Messe und Kulturzentrum.

Im sozialistischen Bulgarien (nach dem 9. Sept. 1944) wurden eine Akkumulatorfabrik, zwei Maschinenbaubetriebe, eine Spinnerei und weitere Betriebe für Instrumentenbau, Bodenkeramiken, Sanitärtechnik errichtet.

Die Stadt ist seit 2005 Namensgeber für das Montana Bluff, einen Berg auf der Livingston-Insel in der Antarktis. 
Karte (Kartografie) - Montana (Obshtina Montana)
Land (Geographie) - Bulgarien
Flagge Bulgariens
Bulgarien (amtliche Bezeichnung seit 1990 Republik Bulgarien, bulgarisch Република България) ist eine Republik in Südosteuropa mit etwa 6,5 Millionen Einwohnern. Das Land nimmt den gesamten östlichen Teil der Balkanhalbinsel ein und grenzt im Norden an Rumänien, im Westen an Serbien und Nordmazedonien, im Süden an Griechenland und die Türkei und im Osten an das Schwarze Meer. Bulgarien umfasst ein Gebiet von 110.994 Quadratkilometern und liegt in der gemäßigten Klimazone. Sofia ist die Hauptstadt und gleichzeitig die größte Stadt des Landes; andere größere Städte sind Plowdiw, Warna und Burgas. Bulgarien ist seit 2004 Mitglied der NATO und trat 2007 der EU bei.

Auf dem Gebiet des heutigen Bulgariens befinden sich die bislang frühesten Belege für die Anwesenheit des Menschen (Homo sapiens) in Europa und mit der neolithischen Karanowo-Kultur, die bis ins Jahr 6500 v. Chr. zurückreicht, eine der frühesten Siedlungen des Kontinents. Im 6. bis 3. Jahrhundert v. Chr. geriet die Region ins Spannungsfeld der Thraker, Perser, Kelten und Griechen. Stabilität kam, als es dem Römischen Reich im Jahr 45 n. Chr. gelang, die Region zu erobern. Mit dem Niedergang und der Aufteilung des Reiches begannen in der Region erneut Invasionen unterschiedlicher Gruppen. Im 4. Jahrhundert wanderten die Goten ein und erschufen hier die einzige Schriftquelle ihrer Sprache. Um das 6. Jahrhundert wurden die Gebiete von den frühen Slawen besiedelt. Die Ur-Bulgaren, angeführt von den Brüdern Asparuch und Kuwer, verließen das Gebiet des (alten) (Groß-)Bulgariens und siedelten sich im späten 7. Jahrhundert dauerhaft auf der Balkanhalbinsel an. Sie gründeten zwei Reiche mit dem Namen Bulgarien, eines zwischen Donau und Balkangebirge und eines im Gebiet um das heutige Bitola im Westen der Halbinsel. Das Donaureich, das 681 vom Oströmischen Reich vertraglich anerkannt wurde, vereinigte sich im Laufe der Zeit mit dem Reich von Kuwer. Dieses Erste Bulgarische Reich beherrschte den größten Teil der südlichen Balkanhalbinsel und beeinflusste die slawischen Kulturen maßgeblich durch die Entwicklung der kyrillischen Schrift am Hofe der bulgarischen Zaren und die Gründung des Bulgarischen Patriarchats. Die altbulgarische Literatur und das bulgarische Schrifttum bildeten das drittgrößte kulturelle und religiöse Gebiet im mittelalterlichen Europa. Das Reich existierte bis Anfang des 11. Jahrhunderts, als der byzantinische Kaiser Basilius II. es eroberte und unterwarf. Ein erfolgreicher bulgarischer Aufstand im Jahr 1185 begründete ein Zweites Bulgarisches Reich, das unter Iwan Asen II. (1218–1241) seinen Höhepunkt erreichte. Nach zahlreichen erschöpfenden Kriegen und Feudalkämpfen löste sich das Reich 1396 auf und die Region geriet fast fünf Jahrhunderte lang unter osmanische Herrschaft.
Währung / Sprache  
ISO Währung Symbol Signifikante Stellen
BGN Lew (Bulgarian lev) лв 2
ISO Sprache
BG Bulgarische Sprache (Bulgarian language)
TR Türkische Sprache (Turkish language)
Stadtviertel - Land (Geographie)  
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  •  Griechenland 
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