Nauru (nauruisch Ripublik Naoero, auch Ripubrikin Naoero, englisch Republic of Nauru) ist ein Inselstaat im Pazifischen Ozean mit etwa 10.000 Einwohnern. Nauru ist nach Fläche der drittkleinste und nach Einwohnerzahl der zweit- oder drittkleinste anerkannte Staat sowie die kleinste Republik der Erde.
Nauru besteht aus der gleichnamigen Koralleninsel, die zur Inselwelt Mikronesiens gehört (nicht zu verwechseln mit den Föderierten Staaten von Mikronesien), sowie den zum Staat gehörenden Hoheitsgewässern im Umkreis von zwölf Seemeilen. Die Nachbarstaaten sind die Föderierten Staaten von Mikronesien im Westen, die Marshallinseln im Norden, Kiribati im Osten und die Salomonen im Süden.
Ursprünglich war die Insel von zwölf Volksstämmen bewohnt, die als Nauruer zusammengefasst werden. 1888 wurde Nauru als Protektorat unter die Herrschaft des Deutschen Reiches gestellt. Während des Ersten Weltkriegs übernahm Australien die Kontrolle über die Insel und behielt diese, abgesehen von der japanischen Besatzungszeit von 1942 bis 1945, bis zur Unabhängigkeit des Landes 1968 bei. Wirtschaftlich war für Nauru lange Zeit der Abbau der reichen, bereits ab 1900 entdeckten Phosphatbestände (Guano/Nauruit) entscheidend. Das Land verfügte über das höchste Pro-Kopf-Einkommen weltweit. Als die Bestände zur Neige gingen, zeigte sich, dass der Staat und die meisten Bürger die durch den Abbau erzielten Gewinne nicht zukunftssicher investiert hatten; Nauru verarmte nach dem vollständigen Abbau der einzigen natürlichen Ressource zunehmend. Regelmäßig bewegen sich die Staatsfinanzen daher am Rande des Bankrotts, konnten aber in den letzten Jahren durch vom Pacific Islands Forum koordinierte Unterstützungsmaßnahmen stabilisiert werden.
Die Insel liegt im westlichen Pazifischen Ozean bei 0° 32′ südlicher Breite und 166° 56′ östlicher Länge. Die nächstgelegene Insel ist Banaba 290 km weiter östlich, die zu Kiribati gehört und die eine ähnliche Bedeutung wegen reicher Phosphatlagerstätten hatte (die dritte bedeutende Phosphatinsel im Pazifik ist Makatea im Tuamotu-Archipel). Nauru hat eine Ausschließliche Wirtschaftszone mit einer Größe von 308.480 km² (einschließlich der Hoheitsgewässer von rund 570 km²), die an die entsprechenden Zonen von Kiribati im Osten (290 km bis zur Insel Banaba) und von den Marshallinseln im Norden (600 km bis zum Ebon-Atoll) grenzt. Weiter entfernte Nachbarn sind Mikronesien (Kosrae) im Nordwesten, die Salomon-Inseln im Südwesten, Papua-Neuguinea (Bismarck-Archipel) im Westen und Tuvalu im Südosten.
Nauru ist ein gehobenes Atoll auf der Spitze eines erloschenen untermeerischen Vulkans. Der riesige Korallenstock reicht etwa 2000 Meter tief in das Meer und erhebt sich maximal etwa über den Meeresspiegel. Dieser höchste Punkt befindet sich im Osten Aiwos entlang einer Plateaukante, die Command Ridge genannt wird. Im Vergleich mit anderen Atollen hat Nauru eine sehr kleine Lagune. Einen Kilometer von der Küste entfernt beträgt die Meerestiefe bereits mehr als 1000 Meter, und der Inselsockel fällt steil bis in eine Tiefe von etwa 4300 Meter ab. Bis auf einen schmalen Küstenstreifen wurde der innere Teil der Insel von Phosphat (Nauruit) bedeckt, das sich aus den Exkrementen von Seevögeln bildete. Etwa zwei Quadratkilometer der Insel sind bewaldet.
Aufgrund der Lage Naurus in unmittelbarer Nähe des Äquators sind die Temperaturen ganzjährig ausgeglichen mit etwa 27,5 °C monatlicher Durchschnittstemperatur. Die Passatwinde bringen der Insel ganzjährige Niederschläge, die sich auf durchschnittlich 1900 mm im Jahr belaufen. Landwirtschaft wird durch das poröse Kalkgestein erheblich erschwert, da das Wasser sehr schnell versickert.
Die Regierung hat in Bezug auf den durch den Klimawandel verursachten steigenden Meeresspiegel bereits mehrmals bei der UNO die Dringlichkeit der Angelegenheit dargelegt und einige Treffen mit den USA und anderen Industrienationen gefordert.