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Die Dänische Krone (dänisch: im Singular dansk krone, im Plural danske kroner; Abkürzung: dkr) ist seit dem 1. Januar 1875 die offizielle Währung des Königreichs Dänemark, einschließlich der autonomen Provinzen Grönland und Färöer. Anders als die grönländischen unterscheiden sich die färöischen Banknoten durch ihr landesspezifisches Design.
Die Krone unterliegt dem Wechselkursmechanismus II und ist somit seit der Einführung des Euro am 1. Januar 1999 an diesen gebunden. Die Krone wird von der Dänischen Nationalbank in fünf verschiedenen Banknotenwerten und sechs verschiedenen Münzwerten in Kronen und Öre (dänisch øre) ausgegeben. Dabei wird eine dänische Krone in 100 Öre unterteilt, obwohl die derzeit kleinste Münze einen Wert von 50 Öre hat.
Die älteste bislang bekannte dänische Münzen wurde im Jahr 995 geprägt. Im Mittelalter galt wie in weiten Teilen Europas ein Silberstandard. Phasen der Münzverschlechterung wechselten sich mit Versuchen ab, das Münzwesen auf solide Füße zu stellen. Geprägt wurden im Mittelalter Pfennige (denari) nach englischem Vorbild, bald auch Schillinge nach Lübecker Vorbild und ab der Frühneuzeit überdies Taler (Rigsdaler) und Mark.
Im Jahre 1619 wurde erstmals als neue Währungseinheit die Krone eingeführt. Eine Krone galt 1½ gute dänische Reichstaler (Rigsdaler Species) und wurde in 96 Kroneskillinger eingeteilt. Die erste Kronenwährung konnte sich allerdings nicht lange halten.
Das 18. Jahrhundert brachte Dänemark die Einführung von Banknoten und wiederholte fiskalische Krisen. Verstärkt durch die auch finanziell unglückliche Entwicklung der Napoleonischen Kriege geriet der dänische Staat 1813 in einen faktischen Staatsbankrott.
1873 wurde ein neues Münzgesetz verabschiedet, das am 1. Januar 1875 in Kraft trat. Zu diesem Zeitpunkt wurden die dänischen Kronen und Öre eingeführt und ersetzten damit den vorher gültigen Reichstaler zu 6 Mark à 16 Schilling. Der dänische Reichstaler wurde dabei im Verhältnis 1:2 getauscht, man bekam also 2 Kronen für einen Taler. Mit der Einführung der Krone erfolgte gleichzeitig die Umstellung auf die Dezimalwährung im Rahmen der Skandinavischen Münzunion.
Die Skandinavische Währungsunion wurde 1873 zwischen Dänemark und Schweden als Münzunion gegründet, der sich 1877 auch Norwegen anschloss. Die auch Nordischer Münzbund genannte Union wurde gegründet, um gegenüber den wichtigsten Handelspartnern England und Deutschland, die bereits 1819 beziehungsweise 1873 den Goldstandard eingeführt hatten, keine wirtschaftlichen Nachteile befürchten zu müssen. Dabei löste der nun in den drei Ländern eingeführte Goldstandard die vorher gültige Orientierung am Silber ab. Anfangs wurde in der Währungsunion geregelt, dass einheitliche Goldmünzen, die sich nur durch die nationalen Prägestempel unterschieden, in allen drei Ländern genutzt werden konnten. Im Jahr 1894 wurde diese Regelung auch auf Banknoten ausgeweitet. Damit wurde aus der anfänglichen Münzunion eine vollwertige Währungsunion.
Parallel zu den Ereignissen gab es zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts in Kopenhagen massive Spekulationen am Immobilienmarkt, deren Finanzierung hauptsächlich auf ausländischen Krediten basierte. Im Jahr 1907 führten wirtschaftliche Turbulenzen im Ausland zu Kreditrückforderungen und damit zu Zahlungsengpässen, die zahlreiche Banken von Kopenhagen in Schwierigkeiten brachten. Zur gleichen Zeit erhöhte sich der Diskontierungsfaktor von 6 auf 8 %. 1908 kam es zu einer schwerwiegenden Bankenkrise, in deren Folge 1910 eine Kommission einberufen wurde, die Verordnungen für Banken erstellte. Das Bankengesetz wurde allerdings erst im Jahr 1919 in Kraft gesetzt.
Am 1. August 1914 erreichten Dänemark die ersten Nachrichten über den Ausbruch des Ersten Weltkrieges, woraufhin die Bevölkerung begann, ihr Bargeld gegen Gold einzutauschen. Dabei entsprachen 2480 Kronen einem Kilogramm Gold. Am 2. August 1914 wurde das Recht zum Umtausch von Geld in Gold vorübergehend aufgehoben, da zu dieser Zeit bereits Banknoten im Wert von 5 Millionen Kronen getauscht wurden. Im Vergleich dazu betrug der gesamte Banknotenumlauf 146 Millionen Kronen. Wenige Tage später erfolgte außerdem der Stopp des Goldexports. In den Jahren vor beziehungsweise während des Ersten Weltkrieges kam es aber zur gewinnbringenden Ausnutzung von Wechselkursunterschieden in den Ländern der Währungsunion, was dazu führte, dass dänische und norwegische Banknoten in Schweden zu einem höheren Kurs in Gold getauscht wurden. Als Schweden 1915 diese Banknoten nur noch mit einem Abschlag tauschte, wurde das Ende der Währungsunion eingeleitet. Sie galt offiziell noch bis 1924, war aber bedingt durch die Goldexportverbote de facto außer Kraft gesetzt.
Am 20. Dezember 1924 wurde ein Gesetz zur Anpassung des Wertes der dänischen Krone erlassen, da dieser zu Beginn des Jahres 1924 bei gerade einmal 60 % des Vorkriegswertes lag. Daher sollte der aktuelle Wert der dänischen Krone wieder auf den ursprünglichen Wert von 2480 Kronen für ein Kilogramm Gold angenähert werden. Das Ziel, eine zehnprozentige Wertsteigerung in zwei Jahren, sollte mit Veränderungen in der Geld- und Außenhandelspolitik verwirklicht werden. Allerdings stieg der Wert innerhalb von sechs Monaten um 30 %, was zu schwerwiegenden Problemen für die dänische Industrie führte. Der gesetzlich festgelegte Wertanstieg ermöglichte es außerdem, dass Spekulanten durch Investitionen in die Währung erhebliche Gewinne realisieren konnten. Im Jahr 1927 gelang es, den Vorkriegswert der dänischen Krone zu erreichen, was sich jedoch in Form einer Deflation negativ auf die Wirtschaft auswirkte. Das führte unter anderem zu einer Arbeitslosenquote von 21 bis 22 %. Die Konsequenz der Krise war, dass der Goldstandard 1931 endgültig abgeschafft wurde.