Esperanto

Esperanto
Esperanto ist die am weitesten verbreitete Plansprache. Ihre heute noch gültigen Grundlagen wurden als internationale Sprache 1887 von dem Augenarzt Ludwik Lejzer Zamenhof veröffentlicht, dessen Pseudonym Doktoro Esperanto („Doktor Hoffender“) zum Namen der Sprache wurde. Esperanto besitzt in keinem Land der Welt den Status einer Amtssprache. Das linguistische Sammelwerk Ethnologue stellt institutionellen Gebrauch von Esperanto und eine Sprachgemeinschaft von mehr als einer Million Sprechern (inkl. Zweitsprachler) fest. Polen und Kroatien haben Esperanto 2014 bzw. 2019 als immaterielles Kulturerbe anerkannt. Die Ungarische Akademie der Wissenschaften hat 2004 bestätigt, dass Esperanto eine lebende Fremdsprache ist. In Ungarn haben zwischen 2001 und 2009 etwa 39.000 Personen eine staatlich anerkannte Esperanto-Sprachprüfung abgelegt; das sind etwa 0,4 % der Bevölkerung. China veröffentlichte seit 2001 täglich Nachrichten sowie weiterhin seit längerem eine Internet-Zeitschrift in Esperanto. Die regulären Sendungen von China Radio International (CRI) wurden im September 2021 eingestellt. Die Website von CRI stellt noch Textnachrichten und Videos in Esperanto bereit. In der chinesischen Stadt Zaozhuang in der Provinz Shandong eröffnete 2013 ein Esperanto-Museum mit 680 Quadratmetern Ausstellungsfläche, das für 3 Mio. Yuan erbaut worden war. China unterstützt in Zusammenarbeit mit der UNESCO seit 2017 die Herausgabe der Zeitschrift Unesco-Courier in Esperanto. Der Vatikan hat 1990 liturgische Texte in Esperanto für Messen zugelassen. Das Esperanto-PEN-Zentrum ist seit 1993 Mitglied in PEN International. Die Österreichische Nationalbibliothek in Wien beherbergt eine Plansprachensammlung und ein Esperantomuseum.

Die Esperanto-Wikipedia hatte im Juni 2021 etwa 300.000 Artikel; nach der Größe steht diese Wikipedia-Ausgabe damit auf Platz 36 und bietet leicht mehr Artikel als etwa die hebräische, armenische, bulgarische oder dänische Version. Bei Twitter gehörte Esperanto in jedem Jahr von 2009 bis 2019 zu den Top-30-Sprachen.