Panjabi

Panjabi
Panjabi oder Pandschabi ( / ਪੰਜਾਬੀ) ist eine in Pakistan und Indien gesprochene Sprache. Sie gehört zum indoarischen Zweig der indoiranischen Untergruppe der indogermanischen Sprachen.

Panjabi wird in der zwischen Pakistan und Indien geteilten Region Punjab und in der weltweiten Diaspora gesprochen. Weltweit gibt es mindestens 115 Millionen muttersprachliche Sprecher des Panjabi. In Pakistan wird es laut vorab veröffentlichten Ergebnissen der Volkszählung 2017 von knapp 81 Millionen Menschen als Muttersprache gesprochen. Mit einem Anteil von 39 Prozent an der Gesamtbevölkerung ist das Panjabi die größte Einzelsprache Pakistans. In der bevölkerungsreichsten Provinz Punjab stellen Panjabi-Sprecher die Bevölkerungsmehrheit. In Indien hat Panjabi laut der Volkszählung 2011 rund 33 Millionen muttersprachliche Sprecher. Die meisten Panjabi-Sprecher leben im Bundesstaat Punjab, wo sie die Bevölkerungsmehrheit stellen. Panjabisprachige Minderheiten gibt es auch in Haryana, Rajasthan und Delhi. Migrationsbedingt gibt es eine große Panjabi sprechende Diaspora in Nordamerika, Europa und der Golfregion. Größere Zahlen von Panjabi-Sprechern leben unter anderem in Kanada (430.000), dem Vereinigten Königreich (270.000 allein in England und Wales) und den Vereinigten Staaten (250.000).

In Pakistan hat das Panjabi trotz seiner großen Sprecherzahl keinen offiziellen Status und wird kaum als Schriftsprache verwendet. Als Amts- und Bildungssprache dient Urdu. In Indien ist Panjabi hingegen als eine von 22 Verfassungssprachen anerkannt, dient als alleinige Amtssprache im Bundesstaat Punjab und genießt auch im Bundesstaat Haryana sowie im Unionsterritorium Delhi amtlichen Status.

Die Abgrenzung von Dialekten und Einzelsprachen ist im Falle von Panjabi nicht immer eindeutig. So wird Lahnda oder Westpanjabi, eine Gruppe von mehr als 20 Mundarten (u. a. Shahpuri, Multani, Saraiki, Hindko, Pothohari), obwohl es aus sprachwissenschaftlicher Sicht eine eigene Sprache darstellt, oft als Panjabi-Dialekt angesehen. Das im Gebiet von Jammu im indischen Unionsterritorium Jammu und Kashmir gesprochene Dogri wurde von der indischen Regierung früher ebenfalls als Panjabi-Dialekt klassifiziert, seit 2003 ist es aber in der indischen Verfassung als eigenständige Sprache anerkannt.

Die Panjabi-Literatur geht auf das 12. und 13. Jahrhundert zurück, erlebte aber erst im 17. Jahrhundert einen Aufschwung, als Panjabi zur Sprache des Sikhismus wurde.

Eine phonologische Besonderheit von Panjabi ist, dass es eine Tonsprache ist. Die betonte Silbe kann in drei bedeutungsunterscheidenden Tönen – dem gleichbleibenden Normalton, dem fallend-steigenden Tiefton und dem steigend-fallenden Hochton gesprochen werden. Sprachhistorisch gehen die Töne auf den Einfluss eines (in der Schrift immer noch vorhandenen) aspirierten Konsonanten oder eines h-Lautes zurück. Vergleiche:

* ਕੋੜਾ kōṛā [] (mit Normalton) „Peitsche“

* ਕੋਹੜਾ kōhṛā [] (mit Hochton) „Aussätziger“

* ਘੋੜਾ ghōṛā [] (mit Tiefton) „Pferd“

Panjabi wird üblicherweise in einer eigenen Schrift, Gurmukhi genannt, geschrieben. Um sich von den panjabisprachigen Sikhs abzusetzen, verwenden hinduistische Panjabi-Sprecher in Indien bisweilen auch die Devanagari-Schrift. In Pakistan schreibt man Panjabi im Nastaliq-Duktus der persisch-arabischen Schrift, genannt Shahmukhi, wenngleich die schriftliche Verwendung dort selten ist.
Land (Geographie)
  • Indien
    Indien [] (Eigennamen unter anderem Bhārat Gaṇarājya und ENS undefined Republic of India) ist ein Staat in Südasien.

    Indien umfasst den größten Teil des indischen Subkontinents. Der Himalaya bildet die natürliche Nordgrenze Indiens, im Süden umschließt der Indische Ozean das Staatsgebiet. Indien grenzt an Pakistan, das chinesische Autonome Gebiet Tibet, Nepal, Bhutan, Myanmar und Bangladesch. Weitere Nachbarstaaten im Indischen Ozean sind Sri Lanka und die Malediven. Hinsichtlich seiner Landesfläche ist Indien das siebtgrößte Land der Erde. Mit etwa 1,42 Milliarden Einwohnern ist Indien knapp nach der Volksrepublik China der zweitbevölkerungsreichste Staat der Erde und somit die bevölkerungsreichste Demokratie der Welt. Durch fortschreitende Modernisierung, Bildung, Wohlstand und Verstädterung sinkt die Geburtenrate seit Anfang der 1980er Jahre. Dennoch wird Indien China voraussichtlich im Jahr 2023 als bevölkerungsreichstes Land der Welt überholen.
  • Malaysia
    Malaysia [], seltener Malaysien, ist eine konstitutionelle Wahlmonarchie mit 32 Millionen Einwohnern, bestehend aus 13 Bundesstaaten in Südostasien auf der Malaiischen Halbinsel oder Westmalaysia mit der Hauptstadt Kuala Lumpur und Ostmalaysia auf einem Teil der Insel Borneo. Zwischen den beiden ungefähr gleich großen Landesteilen liegt das Südchinesische Meer.

    Die malaiische Halbinsel grenzt zu Wasser und Land an Thailand und hat Seegrenzen mit Vietnam, Singapur und Indonesien. Im Süden ist sie durch die Straße von Malakka von der indonesischen Insel Sumatra getrennt und durch einen Damm mit dem Stadtstaat Singapur auf der gleichnamigen Insel verbunden. Ostmalaysia hat eine Land- und Seegrenze mit dem Sultanat Brunei im Norden und mit Indonesien im Süden und hat Seegrenzen zu Vietnam und den Philippinen.
  • Pakistan
    Pakistan (, amtlich: Islamische Republik Pakistan) ist ein Staat in Südasien. Er grenzt im Südwesten an Iran, im Westen an Afghanistan, im Norden an die Volksrepublik China sowie im Osten an Indien. Im Süden hat Pakistan Anteil an der Küste des Arabischen Meeres, eines Nebenmeeres des Indischen Ozeans.

    Der Staat Pakistan entstand 1947 aus den mehrheitlich muslimischen Teilen Britisch-Indiens, während die Gebiete mit hinduistischer oder sonstiger Bevölkerungsmehrheit sowie der größte Teil des überwiegend muslimischen Kaschmir im heutigen Indien aufgingen. 1956 rief sich Pakistan zur ersten Islamischen Republik der Welt aus. Der ehemalige Landesteil Ostpakistan ist seit dem Bangladesch-Krieg von 1971 als Bangladesch unabhängig. Pakistans jüngere Geschichte ist vor allem von seinem Konflikt mit Indien um die Region Kaschmir geprägt (siehe Kaschmir-Konflikt).