Tahitianische Sprache

Tahitianische Sprache
Das Tahitianische, auch Tahitisch (Eigenbezeichnungen Reo Mā'ohi und Reo Tahiti), ist eine polynesische Sprache. Die Mehrheit der insgesamt etwa 150.000 Sprecher lebt auf den Gesellschaftsinseln, vor allem auf Tahiti, in Französisch-Polynesien. Diese Zahl beinhaltet auch Nicht-Tahitianer. Minderheiten leben auch in Neukaledonien und einigen anderen Ländern der Pazifik-Region. Lexikalische Ähnlichkeiten existieren vor allem zum Hawaiischen und Rarotonga.

Die Verbreitung des Tahitianischen in den elektronischen und gedruckten Medien ist sehr beschränkt. Die Sprache spielt aber eine wichtige Rolle als Handelssprache.

Einer der ersten gründlichen europäischen Erforscher des Tahitianischen war der Engländer John Davies, dessen Beschreibung des Tahitianischen erstmals bereits 1823, und dann erneut 1851, erschienen war. Die darin enthaltene kurze Grammatik darf als eine der ersten Grammatiken einer polynesischen Sprache gelten. Der aus Magdeburg stammende Philologe Eduard Buschmann hatte 1839 bei der Königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin die von ihm bearbeitete Abhandlung Wilhelm von Humboldts über die damals so genannten „Südseesprachen“ herausgegeben. Darin enthalten ist ebenfalls ein ausführlicher Abschnitt über das Tahitianische. Eine weitere frühe Beschreibung des Tahitianischen, die noch heute als unverzichtbar gilt, ist die Grammatik von Tepano Jaussen.

Das tahitianische Lautsystem zeichnet sich, wie dasjenige aller polynesischen Sprachen, durch einen ausgeprägten Vokalismus aus. So stehen den zehn Vokalphonemen < a > [ a ], < e > [ e ], < i > [ i ], < o > [ o ], [ u ], < ā > [ a: ], < ē > [ e: ], < ī > [ i: ], < ō > [ o: ], < ū > [ u: ], die zahlreiche Diphthonge und Vokalkombinationen bilden, nur neun Konsonantenphoneme gegenüber: < f > [ f ], < h > [ h ], < m > [ m ], < n > [ n ], [ p ], < r > [ r ], < t > [ t ], < v > [ v ], < ' > [ ʔ ]. Konsonanten treten stets nur einzeln auf, und jede Silbe – damit auch jedes Wort – schließt mit einem Vokal ("Gesetz der offenen Silbe"). Das Makron über einem Vokal bezeichnet dessen Länge. Das Zeichen für den plötzlich öffnenden Glottalverschluss (engl. "glottal stop") hat die Bezeichnung eta und wird in der alphabetischen Reihenfolge der meisten Wörterbücher nicht berücksichtigt, obwohl der entsprechende Laut als vollwertiger Konsonant gilt. Auch die Langvokale werden hinsichtlich der alphabetischen Reihenfolge nicht separat eingeordnet, jedoch steht in der Regel a vor ā, e vor ē usw.

Land (Geographie)
  • Französisch-Polynesien
    Französisch-Polynesien (tahitianisch Porinetia Farani, ), ursprünglich Französisch-Ozeanien, ist ein französisches Überseegebiet in Polynesien. Französisch-Polynesien hat eine eigene parlamentarische Verfassung (mit der Assemblée de la Polynésie française) und eine eigene Flagge und zählt nicht zum Gebiet der Europäischen Union und auch nicht zum Schengen-Raum.

    Französisch-Polynesien besteht aus einer Ansammlung kleinerer Inseln, Atolle und Archipele im südlichen Pazifik etwa bei 15° Süd und 140° West. Die bekannteste und bevölkerungsreichste Insel ist Tahiti. Das Atoll Mururoa, auf dem die französische Nuklearstreitmacht Atomwaffen testete, gehört ebenfalls zu Französisch-Polynesien.