Belarussische Sprache

Belarussische Sprache
Die belarussische Sprache, auch belarusische Sprache oder weißrussische Sprache (Belarussisch bzw. Belarusisch und Weißrussisch, veraltet Belorussisch oder Weißruthenisch, Eigenbezeichnung беларуская мова belaruskaja mowa), ist eine ostslawische Sprache, deren Sprecherzahl sehr unterschiedlich angegeben wird und zwischen etwa 2,5 und etwa 7,9 Millionen Muttersprachlern liegt. Die Mehrheit der Muttersprachler lebt in Belarus, wo es neben dem Russischen eine der beiden Amtssprachen ist. Eine Minderheit lebt in Russland und der Gegend um Białystok in Polen. Die belarussische Sprache stammt von der ruthenischen („rusischen“) Sprache ab und wird heute mit einer Variante der kyrillischen Schrift geschrieben.

Das Belarussische hat sich im Mittelalter aus dem Altostslawischen unter dem Einfluss von mündlichen Dialekten auf dem Territorium des heutigen Belarus ansässiger Stämme entwickelt. Zu den Sprachdenkmälern, die erste belarussische Sprachzüge aufweisen, zählen unter anderem der Vertrag von Smolensk aus dem Jahre 1229 sowie Predigten des Bischofs Kyrill von Turaŭ (1130–1182), die sich der ruthenischen Sprache bedienten.

Land (Geographie)
  • Belarus
    Belarus ([]/[], ?? bzw. ??, deutsch seltener Belorus; amtlich ?? bzw. ??, deutsche Transkription Respublika Belarus [] für ), im deutschen Sprachraum auch Weißrussland, ist ein 1991 gegründeter osteuropäischer Binnenstaat. Politisches und wirtschaftliches Zentrum ist die Millionenstadt Minsk. Belarus grenzt an Litauen, Lettland, Russland, die Ukraine und Polen. Das Land entstand aus der Weißrussischen Sozialistischen Sowjetrepublik, die durch die Auflösung der Sowjetunion unabhängig wurde.

    Seit 1994 ist Aljaksandr Lukaschenka (im deutschen Sprachraum nach der russischen Transkription meist Alexander Lukaschenko geschrieben) der autoritär und repressiv regierende Präsident von Belarus, weshalb das Land häufig als „letzte Diktatur Europas“ bezeichnet wurde. Den mutmaßlichen Ergebnisfälschungen der Präsidentschaftswahl in Belarus 2020 im August folgten wochenlange landesweite Proteste und Streiks gegen Lukaschenkas Regierung. Die Demonstrationen wurden mit äußerster Brutalität niedergeschlagen. Das Büro des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte sprach im September 2020 davon, dass man Berichte von über 450 dokumentierten Fällen von Folter und Misshandlungen erhalten habe.