Karte (Kartografie) - Tschiprowzi (Obshtina Chiprovtsi)

Tschiprowzi (Obshtina Chiprovtsi)
Tschiprowzi (bulg.: Чипровци) ist eine bulgarische Stadt in der Oblast Montana im westlichen Balkangebirge ca. 30 km von Montana entfernt.

Die Stadt ist bekannt für ihre bunten Teppiche, die mit geometrischen Figuren verziert sind, die sonst in der bulgarischen Folklore kaum vorkommen.

Im 13. Jahrhundert zogen katholische Bergleute aus Sachsen in die Stadt.

Nach dem Fall der letzten bulgarischen Festung Widin im Jahr 1396, fiel Bulgarien endgültig unter osmanische Herrschaft.

Über diese Herrschaft in Tschiprowzi schreibt Prof. Duichev: ''„Die Türken trafen in dieser Gegend die sächsischen Bergleute an. Über ihre Stellung in den ersten Jahrhunderten der osmanischen Herrschaft ist nichts bekannt. Der osmanische Staat brauchte die Minen, und man kann annehmen, dass gewisse Freiheiten den Bergleuten erlaubt wurden. Da die aber keine Möglichkeit hatten, mit ihren Landsleuten und mit der katholischen Kirche in Kontakt zu bleiben, wurden sie stark von der dortigen bulgarischen Bevölkerung beeinflusst. In den ersten Dokumenten aus dem XVI.–XVII. Jahrhundert über diesen Gebieten, werden keine sächsischen Bergleute als Bewohner erwähnt. Man muss annehmen, dass schon in der ersten Hälfte des XVI.Jhs. die Sachsen mit der dortigen Bevölkerung verschmolzen, was bleibende Folgen hinterlassen hatte. In der Sprache der bulgarischen Bergleute wurden viele Wörter deutscher Herkunft erhalten. Ein Teil der Stadt nannte sich sogar bis in die zweite Hälfte des XVII.Jhs. ‚Sachsen mahala‘ (‚Sachsenviertel‘).“''

Zwischen August und Oktober 1688 fand der Tschiprowzi-Aufstand gegen die Türkische Herrschaft statt. Aufgrund geringer Unterstützung durch die christlichen Nachbarmächte Österreich-Ungarn, Polen-Litauen und Venedig konnte der Aufstand, geführt von Georgi Peyachevich (Pejačević), Bogdan Marinov, Ivan und Mihail Stanislavov, sowie Petar Parchevich, durch die Türken niedergeschlagen werden. Die Niederschlagung erfolgte durch Janitscharen, die mit großer Brutalität vorgingen und eine Reihe von Ortschaften niederbrannten. Viele aufständische Bulgaren flohen danach in die Walachei (s. Banater Bulgarisch). Es herrscht in der bulgarischen Geschichtswissenschaft die Tendenz zur starken Überbewertung dieses Aufstandes vor, die weder in quantitativer und qualitativer Hinsicht zu rechtfertigen ist. Denn zu jener Zeit lebten nur wenige tausend Christen im Gebiet von Tschiprowzi.

Seit 2006 ist die Stadt Namensgeber für den Chiprovtsi Point, eine Landspitze von Rugged Island in der Antarktis.

 
Karte (Kartografie) - Tschiprowzi (Obshtina Chiprovtsi)
Land (Geographie) - Bulgarien
Flagge Bulgariens
Bulgarien (amtliche Bezeichnung seit 1990 Republik Bulgarien, bulgarisch Република България) ist eine Republik in Südosteuropa mit etwa 6,5 Millionen Einwohnern. Das Land nimmt den gesamten östlichen Teil der Balkanhalbinsel ein und grenzt im Norden an Rumänien, im Westen an Serbien und Nordmazedonien, im Süden an Griechenland und die Türkei und im Osten an das Schwarze Meer. Bulgarien umfasst ein Gebiet von 110.994 Quadratkilometern und liegt in der gemäßigten Klimazone. Sofia ist die Hauptstadt und gleichzeitig die größte Stadt des Landes; andere größere Städte sind Plowdiw, Warna und Burgas. Bulgarien ist seit 2004 Mitglied der NATO und trat 2007 der EU bei.

Auf dem Gebiet des heutigen Bulgariens befinden sich die bislang frühesten Belege für die Anwesenheit des Menschen (Homo sapiens) in Europa und mit der neolithischen Karanowo-Kultur, die bis ins Jahr 6500 v. Chr. zurückreicht, eine der frühesten Siedlungen des Kontinents. Im 6. bis 3. Jahrhundert v. Chr. geriet die Region ins Spannungsfeld der Thraker, Perser, Kelten und Griechen. Stabilität kam, als es dem Römischen Reich im Jahr 45 n. Chr. gelang, die Region zu erobern. Mit dem Niedergang und der Aufteilung des Reiches begannen in der Region erneut Invasionen unterschiedlicher Gruppen. Im 4. Jahrhundert wanderten die Goten ein und erschufen hier die einzige Schriftquelle ihrer Sprache. Um das 6. Jahrhundert wurden die Gebiete von den frühen Slawen besiedelt. Die Ur-Bulgaren, angeführt von den Brüdern Asparuch und Kuwer, verließen das Gebiet des (alten) (Groß-)Bulgariens und siedelten sich im späten 7. Jahrhundert dauerhaft auf der Balkanhalbinsel an. Sie gründeten zwei Reiche mit dem Namen Bulgarien, eines zwischen Donau und Balkangebirge und eines im Gebiet um das heutige Bitola im Westen der Halbinsel. Das Donaureich, das 681 vom Oströmischen Reich vertraglich anerkannt wurde, vereinigte sich im Laufe der Zeit mit dem Reich von Kuwer. Dieses Erste Bulgarische Reich beherrschte den größten Teil der südlichen Balkanhalbinsel und beeinflusste die slawischen Kulturen maßgeblich durch die Entwicklung der kyrillischen Schrift am Hofe der bulgarischen Zaren und die Gründung des Bulgarischen Patriarchats. Die altbulgarische Literatur und das bulgarische Schrifttum bildeten das drittgrößte kulturelle und religiöse Gebiet im mittelalterlichen Europa. Das Reich existierte bis Anfang des 11. Jahrhunderts, als der byzantinische Kaiser Basilius II. es eroberte und unterwarf. Ein erfolgreicher bulgarischer Aufstand im Jahr 1185 begründete ein Zweites Bulgarisches Reich, das unter Iwan Asen II. (1218–1241) seinen Höhepunkt erreichte. Nach zahlreichen erschöpfenden Kriegen und Feudalkämpfen löste sich das Reich 1396 auf und die Region geriet fast fünf Jahrhunderte lang unter osmanische Herrschaft.
Währung / Sprache  
ISO Währung Symbol Signifikante Stellen
BGN Lew (Bulgarian lev) лв 2
ISO Sprache
BG Bulgarische Sprache (Bulgarian language)
TR Türkische Sprache (Turkish language)
Stadtviertel - Land (Geographie)  
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