Koreanische Sprache

Koreanische Sprache
Die koreanische Sprache oder Koreanisch wird von mehr als 78 Millionen Menschen als Muttersprache gesprochen, von denen die meisten Nord- oder Südkoreaner sind. Sie gehört damit trotz ihrer regionalen Beschränkung zu den 25 meistgesprochenen Sprachen der Welt.

Koreanisch wird mit einer eigens entwickelten Alphabetschrift geschrieben, dem Hangŭl. Die lokalen Namen der Sprache sind in Südkorea hangungmal (Hangŭl: 한국말) oder hangugŏ (한국어), in Nordkorea hingegen chosŏnmal (조선말) oder chosŏnŏ (조선어). Die unterschiedlichen Namen kommen von der in Nordkorea und Südkorea jeweils üblichen Bezeichnung für das Land. In Südkorea wird die Sprache von dem Nationalen Institut für Koreanische Sprache gepflegt.

Grammatikalisch handelt es sich beim Koreanischen um eine agglutinierende Sprache mit einer Grundwortstellung Subjekt-Objekt-Verb. Verwandtschaften zu anderen Sprachen sind nach den üblichen Kriterien nicht feststellbar (auch nicht zum Japanischen, obwohl der grammatische Bau sehr ähnlich ist), so dass Koreanisch als isolierte Sprache eingestuft wird.

Die genetische Klassifizierung der koreanischen Sprache ist umstritten. Die ursprünglich am meisten verbreitete Einordnung von Koreanisch war bis in die 1990er Jahre in entweder einer Japano-Koreanischen Sprachfamilie und manchmal auch von als Teil einer weitaus größeren transeurasischen/makro-altaischen Gruppierung von morphologisch und strukturell ähnlichen Sprachen, wie unter anderem Japanisch, aber auch Mitglieder der mongolischen, tungusischen und türkischen Sprachen.

Heutzutage wird meist davon ausgegangen, dass Koreanisch eine isolierte Sprache ist oder eine eigene Sprachfamilie bildet, die Koreanisch und die Hamkyŏng/Ryukjin und Jeju Sprachen enthält.

Eine Verwandtschaft mit dem Japanischen ist umstritten.

Grammatikalisch finden sich Gemeinsamkeiten und Parallelen im Satzbau (Subjekt-Objekt-Verb), der Satzstruktur (Verwendung von Suffixen als Marker für Beziehungen) und dem Mangel von Geschlechtsunterscheidung. Weitere Eigenschaften, die sich sowohl im Altkoreanischen als auch im Altjapanischen vorfinden, sind Vokalharmonie, Inflexion, Agglutination und Vokabular, das morphologisch ähnlich ist. Altkoreanisches Vokabular, im Unterschied zum altjapanischen, war großteils mehrsilbig. Einige Ähnlichkeiten, wie das Suffix -ga, werden heutzutage auf einen sogenannten Sprachbund zurückgeführt.

Land (Geographie)
  • Nordkorea
    Die Demokratische Volksrepublik Korea (koreanisch 조선민주주의인민공화국, [], Chosŏn Minjujuŭi Inmin Konghwaguk), bekannt als Nordkorea, ist ein Staat in Ostasien. Er wurde am 9. September 1948 proklamiert und umfasst den nördlichen Teil der Koreanischen Halbinsel. Nordkorea ist verfassungsgemäß ein unabhängiger sozialistischer Staat, dessen Regierungssystem international als totalitär beschrieben wird. Nordkorea gilt als einer der restriktivsten international anerkannten Staaten der Gegenwart. In verschiedenen Demokratieskalen belegt das Land seit Beginn der Messungen bis heute durchgehend einen der letzten Plätze. Die Staatsführung steht wegen schwerer Verletzungen der Menschenrechte weltweit in der Kritik und das Land ist international weitgehend isoliert.

    Bis zur Annexion Koreas durch Japan 1910 hatte es Staaten gegeben, die sich über die gesamte Halbinsel erstreckten. Die Teilung des Landes begann nach dem Zweiten Weltkrieg mit der Aufteilung Koreas in eine US-amerikanische und eine sowjetische Besatzungszone, aus denen 1948 infolge der Teilung Koreas zwei unabhängige Staaten hervorgingen. Der Koreakrieg (1950 bis 1953) besiegelte die Spaltung der koreanischen Halbinsel (siehe dazu Korea-Konflikt).
  • Südkorea
    Die Republik Korea (koreanisch: 대한민국, Hanja: 大韓民國, IPA [], revidierte Romanisierung: Daehan Minguk, McCune-Reischauer: Taehan Min’guk), meist Südkorea genannt, ist ein demokratischer Staat in Ostasien. Das Land nimmt den südlichen Teil der Koreanischen Halbinsel ein. Das einzige Nachbarland ist das nördlich gelegene Nordkorea; im Westen grenzt Südkorea an das Gelbe Meer (in Südkorea „Westmeer“ genannt), im Süden an das Ostchinesische Meer und im Osten an das Ostmeer. Mit rund 52 Millionen Einwohnern zählt Südkorea zu den 30 bevölkerungsreichsten Staaten der Erde. Abgesehen von Bangladesch ist zudem kein Staat einer solchen Größe so dicht besiedelt. Etwa die Hälfte der Einwohner Südkoreas lebt im Großraum der Hauptstadt Seoul, genannt „Sudogwon“, eine der größten Metropolregionen der Welt. Über zwei Millionen Menschen leben zudem jeweils in den Städten Busan, Incheon und Daegu.

    Von 1910 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs war Korea eine japanische Kolonie. Die Sowjetunion und die USA unterteilten Korea nach der Niederlage Japans in zwei Besatzungszonen. 1948 gründeten sich in der Folge zwei neue Staaten mit gegensätzlichen politischen Systemen; Südkorea wurde durch den Einfluss der USA zu einer parlamentarischen Demokratie. Bis 1987 litt es noch unter mehreren Militärregierungen, seit den 1990er Jahren ist Südkorea aber gemäß verschiedener Demokratiemessungen einer der demokratischsten Staaten Asiens, vergleichbar mit Deutschland und Österreich.